Experte: Mehrheit von SPD-Einkommensteuerplänen nicht betroffen
Augsburg/Berlin (dpa) - Die SPD hat ihr Wahlprogramm beschlossen. Die Sozialdemokraten wollen unter anderem den Spitzensteuersatz anheben und damit höhere Bildungsausgaben finanzieren.
Nach Berechnungen des Berliner Steuerrechtsexperten Frank Hechtner würde ein Großteil der Steuerzahler bei der Einkommensteuer gar nicht belastet. Offen ist, wie die SPD das Ehegattensplitting für künftige Paare gestaltet. Für „Altfälle“ soll sich nach bisherigen Plänen nichts ändern.
In der Steuerklasse I ergibt sich für einen Arbeitnehmer ohne Kinder laut Hechtner eine Mehrbelastung erst ab einem monatlichen Brutto-Einkommen von 6125 Euro. Bei einem Monats-Bruttolohn von 6200 Euro beträgt die Mehrbelastung 0,17 Euro. Ab 9000 Euro monatlich sind es 105,94 Euro, ab 15 000 Euro dann 548,95 Euro.
Bei Ehepaaren (Steuerklasse III/V, zwei Kinder, Ehepartner erzielt keine Einkünfte, voller Kinderfreibetrag) würden sich für „Splitting-Altfälle“ Mehrbelastungen erst ab einem monatlichen Bruttoeinkommen von 11 600 Euro ergeben. Sie würden sich hier auf 33 Cent belaufen. Bei einem Monats-Brutto von 16 600 Euro wären es dann 163,57 Euro.