Extremisten erhöhen Druck auf Kurden-Stadt Kobane

Kobane (dpa) - Trotz schwerer Verluste und neuer Luftangriffe der von den USA geführten Koalition erhöht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ihren Druck auf die nordsyrische Stadt Kobane.

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Die Dschihadisten hätten Verstärkung im Kampf um die Kurden-Stadt an der Grenze zur Türkei hinzugezogen. Das berichteten örtliche Medien am Sonntag unter Berufung auf Angaben der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG), die die Stadt verteidigen. Zuletzt seien 86 IS-Extremisten getötet worden, auf Seiten der YPG seien 17 Kämpfer ums Leben gekommen. Die USA und ihre arabischen Verbündeten hätten die Kurden mit insgesamt sieben Luftangriffen bei Kobane unterstützt, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Eine kurdische Kämpferin soll bei einem Selbstmord-Anschlag südlich von Kobane Dutzende Extremisten des Islamischen Staates (IS) getötet haben. Die Frau sei Mitglied der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) gewesen, sagte der YPG-Kommandant in Kobane nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite Welati. Die Kämpferin habe einen Sprengsatz gezündet.

Auch im benachbarten Irak gingen die Kämpfe gegen Einheiten der IS weiter. 20 Kämpfer der Extremisten seien bei Luftangriffen der von den USA angeführten Koalition westlich der nordirakischen Stadt Mossul ums Leben gekommen, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa. Zwölf weitere Extremisten seien bei Gefechten mit der irakischen Armee nahe Baidschi getötet worden, hieß es aus den Sicherheitskräften.

Die IS-Dschihadisten hatten am Sonntag erneut die größte Ölraffinerie des Irak angegriffen, seien jedoch zurückgeschlagen worden. Die Anlage rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad ist seit Monaten umkämpft. Im Juni hatten Extremisten die Raffinerie kurzzeitig erobert, waren dann jedoch von der irakischen Armee wieder vertrieben worden. Seitdem hat die IS-Miliz mehrmals Baidschi angegriffen.