EZB-Experte: Europa nicht gefährlich für Investoren
New York (dpa) - Europa ist nach Einschätzung des scheidenden EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark kein gefährlicher Ort für Investitionen. „In Europa hat eine fiskalpolitische Konsolidierung begonnen und nicht in den USA“, sagte Stark am Freitag in New York.
Die Haushaltskonsolidierung in Europa sei von herausragender Bedeutung. Die haushaltspolitischen Ungleichgewichte und die verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit in einigen Ländern seien die Ursache der aktuellen Krise. Im aktuellen Umfeld sei kein Land immun gegen einen Vertrauensverlust.
Stark warnte davor, die Geldpolitik zu überfrachten, die Notenbank bleibe der Preisstabilität verpflichtet. Dies sei der notwendige und entscheidende Beitrag, den die Geldpolitik für nachhaltiges Wachstum, Arbeitsplatzsicherung und Finanzstabilität leisten könne. Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) getroffenen außergewöhnlichen Maßnahmen würden nur vorübergehend erfolgen, betonte Stark. Die EZB war zuletzt immer wieder aufgefordert worden, in einem großen Umfang Anleihen der Krisenländer aufzukaufen, um die Schuldenkrise zu bekämpfen. Die EZB lehnt dies jedoch mit Verweis auf ihre Statuten ab.