Fußball-Feste in Dortmund und München, wenig Zuschauer in Berlin
München/Dortmund/Berlin (dpa) - Daumendrücken für die Kicker in Wembley: In Dortmund haben sich mindestens 50 000 BVB-Fans trotz Terrorwarnung und Regen in der City und in den Westfalenhallen zum Rudelgucken versammelt.
In München kamen die Fans vor dem Champions-League-Finale des FC Bayern gegen Borussia Dortmund nur langsam in Stimmung. Die Fanmeilen füllten sich am Samstag nur langsam. Kurz vor dem Anpfiff herrschte aber dann doch Party-Stimmung in der Allianz Arena, beim größten Public Viewing der Stadt. Fahnen und Schals wurden geschwenkt, Sprechchöre angestimmt, das Bier floss in Strömen. Ohrenbetäubender Jubel war dann beim Anpfiff zu hören.
Rund 45 000 Menschen verfolgten in dem Stadion auf Leinwänden das Endspiel. Auf dem Rasen lag der „Schal des Südens“, ein rund 1,6 Kilometer langer Fanschal, den rund 2000 Bayern-Fans zur Unterstützung ihrer Mannschaft im fernen London gestrickt hatten.
Auch auf der Theresienwiese, wo mehr als 40 000 Fußball-Anhänger Karten für das Public Viewing gekauft hatten, waren am Nachmittag erst nur einige wenige Fans versammelt.
In Dortmund haben die Fans schon seit den Nachmittagsstunden die Innenstadt in Schwarz-Gelb getaucht. Während mehr als 30 000 Anhänger unter freiem Himmel vor Großleinwänden oder Kneipenfernsehern das Finale sahen, jubelten 18 000 BVB-Anhänger in den Westfalenhallen der 536 Kilometer entfernt spielenden Mannschaft zu. In den seit Tagen ausverkauften Hallen wollte auch BVB-Aufsichtsratsmitglied Peer Steinbrück (SPD) das Finale verfolgen.
In Berlin hielt sich das Fußballfieber in Grenzen. Zur Übertragung aus London säumten in der Hauptstadt nur wenige tausend Hartgesottene die Fanmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Die feierten zwar gut gelaunt, doch die große Fußball-Party fiel buchstäblich ins Wasser. „Touristen und Familien sind ganz weggeblieben“, teilten die Veranstalter am Abend mit, machten aber zunächst keine Angaben zu Teilnehmerzahlen.