Gastwirt: Lübecker Lokal ohne Befund untersucht
Lübeck/Mainz (dpa) - Das Lübecker Lokal „Kartoffelkeller“, das ins Visier der EHEC-Fahnder geraten ist, sieht sich selbst als Opfer der EHEC-Krise. „Wir sind als Restaurant selbst Endverbraucher und von unseren Lieferanten abhängig“, sagte Küchenchef Frank Michel am Samstag der dpa.
Anfang der Woche habe das Gesundheitsamt Lübeck unter anderem das Lokal sowie andere Gaststätten Lübecks kontrolliert. Kontrolliert wurden im „Kartoffelkeller“ Hygiene- und Reinigungspläne sowie Lieferwege, berichtete Michel weiter.
Bei den Untersuchungen sei nichts gefunden worden, sagte Betreiber Joachim Berger den ZDF-„heute“-Nachrichten. Allerdings stünden noch die Ergebnisse von Stuhlproben aus, die alle Mitarbeiter hätten abgeben müssen, sagte Berger. Sie sollen Montag vorliegen. Küchenchef Michel betonte, die Belegschaft werde mit demselben Essen wie die Gäste versorgt, und niemand sei erkrankt.
Berger schließt aber nicht aus, dass er eine verseuchte Lieferung erhalten haben könnte. Seine Ware komme über Zwischenhändler vom Großhandel in Hamburg, berichtete der Gastronom dem ZDF. Mitte Mai seien drei Gruppen in seinem Restaurant zu Gast gewesen, in denen es später EHEC-Fälle gegeben habe: eine dänische Reisegruppe, eine Gewerkschaftsgruppe und eine Familie. Serviert worden seien damals Steak und Salat. Aus der Gewerkschaftsgruppe ist eine Frau gestorben, zwei sind schwer erkrankt.