Trauergottesdienst Gedenken an Roman Herzog in Berlin
Berlin (dpa) - Die Spitzen von Staat und Gesellschaft haben sich mit einem Trauergottesdienst von dem im Januar gestorbenen früheren Bundespräsidenten Roman Herzog verabschiedet.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, würdigte am Dienstag im Berliner Dom vor allem Herzogs Einsatz für die Verständigung mit den östlichen Nachbarn Deutschlands. Herzog sei „als Präsident zum Botschafter der Versöhnung geworden“. Der Alt-Bundespräsident war am 10. Januar im Alter von 82 Jahren gestorben.
Der von Herzog 1996 eingeführte Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar werde immer mit seinem Namen verbunden bleiben, sagte Bedford-Strohm. Herzog habe damit „eine Erinnerungskultur unterstrichen und gestärkt, die Liebe zum eigenen Land nicht mit Selbstrechtfertigung und Verdrängen der eigenen dunklen Seiten verwechselt, sondern echte Stärke eine eines Landes genau darin sieht, dass es die dunklen Seiten ehrlich in den Blick nimmt und daraus für die Zukunft lernt“.
Beim anschließenden Staatsakt wollten neben Bundespräsident Joachim Gauck auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, und EU-Ratspräsident Donald Tusk sprechen.
Herzog soll am Freitag im baden-württembergischen Schöntal beigesetzt werden. Er war von 1994 bis 1999 Bundespräsident. In seiner Amtszeit hatte Herzog immer wieder vor Reformmüdigkeit gewarnt. Besonders in Erinnerung blieb seine Rede von 1997 mit dem zentralen Satz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“ von 1973 bis 1991 war Herzog Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.