Glamour und Tränen - Fürstenhochzeit in Monaco
Monaco (dpa) - Glamour, Glanz und ein paar Tränen - mit viel Pomp und Promis haben Fürst Albert von Monaco und Charlene auch ihre kirchliche Hochzeit gefeiert. Der 53 Jahre alte Fürst und seine 20 Jahre jüngere Braut gaben sich am Samstag bei einem Gottesdienst unter freiem Himmel das Jawort.
Mit dabei waren Hochadel und Jet Set. Nach der Zeremonie flossen bei der neuen Fürstin die Tränen. Auf die vergleichsweise zurückhaltende standesamtliche Trauung am Freitag folgten Momente voller Gefühle. Das Paar wird nun in Charlenes Heimat Südafrika erwartet, wo nach dem Hochzeitsmarathon eine weitere Party ansteht.
Vor der kirchlichen Trauung am Nachmittag trafen die rund 4000 geladenen Gäste zum Schaulaufen vor dem Ehrenhof des Fürstenpalastes ein. Bei hochsommerlichen Temperaturen schritt neben Königen, Prinzessinnen und Prinzen aus ganz Europa auch Bundespräsident Christian Wulff mit seiner Frau Bettina über den roten Teppich.
Beifall brandete auf, als Ex-Schwimmerin Charlene in einem eleganten weißen Seidenkleid von Armani mit 20 Meter langer Schleppe am Arm ihres Vaters Michael Wittstock erschien. Nach rund 20 Minuten war es soweit: Albert, in weißer Uniform, und Charlene sagten „Oui“ und steckten sich die Cartier-Eheringe aus 18-karätigem Weißgold an. Anschließend gab es ein Küßchen. Bei der eineinhalbstündigen katholischen Messe, die Erzbischof Bernard Barsi leitete, saßen Alberts Schwestern Caroline und Stéphanie in der ersten Reihe.
Nach dem Tod von Alberts Mutter Grace Kelly vor knapp 30 Jahren haben die Monegassen und das Haus Grimaldi nun wieder eine Fürstin. Auf den Straßen verfolgten Zehntausende das Ereignis auf Großbildleinwänden.
Im Anschluss jubelten sie ihrem neuen Fürstenpaar zu, als dieses mit einer offenen Limousine mit Hybridantrieb durch den Ministaat fuhr. Die Straßen waren in den Landesfarben Rot und Weiß geschmückt. Ziel war die kleine Kirche St. Dévote, wo schon Hollywoodstar Grace Kelly nach ihrer Hochzeit mit Fürst Rainier III. 1956 ihren Brautstrauß niederlegte. In der Kirche der monegassischen Schutzheiligen liefen Charlene dann die Tränen über die Wangen. Danach gab es vor der Kirche noch einmal einen Kuss und Jubel.
Nicht nur der Hochzeitsstress mag der Fürstin zugesetzt haben, auch hielten sich trotz eines Dementis des Palastes hartnäckig Gerüchte, wonach sich Charlene kurz vor der Hochzeit trennen wollte. Während des Gottesdienstes senkte Charlene immer wieder den Blick. Doch dann lächelte sich das Brautpaar zum Beweis der Liebe auch immer wieder zu. Albert zwinkerte Charlene verliebt zu, als es beim Gottesdienst um das Thema Nachwuchs ging.
Die Monegassen warten nun auf einen Thronfolger. Der Erzbischof wünschte dem Paar eine fruchtbare Ehe „zu ihrer eigenen und unserer Freude“.
Ein legitimer Thronfolger darf in Monaco, wo der Katholizismus Staatsreligion ist, nur in einer römisch-katholischen Ehe geboren werden. Die zuvor protestantische Charlene änderte ihren Glauben vor der Hochzeit.
Albert ist seit sechs Jahren Fürst von Monaco. 2005 starb sein Vater Rainier. Albert galt lange als der ewige Junggeselle. Zwei uneheliche Kinder hat er anerkannt, die beiden waren aber nicht zur Hochzeit eingeladen. Die ehemalige Olympia-Schwimmerin Charlene kennt der Fürst seit elf Jahren. Die neue Fürstin wird immer wieder mit Grace Kelly verglichen.
Starqualitäten und Stil bewies die blonde Charlene nicht nur im Brautkleid, sondern auch in ihrem schmalen weißen Kleid von Armani, mit dem sie nach der kirchlichen Trauung zum Hochzeitsdinner von Sternekoch Alain Ducasse erschien. Bis in die Morgenstunden tanzte dann die Hochzeitsgesellschaft, zu der am Abend mehr als 450 Gäste geladen waren. Ein Feuerwerk erleuchtete um Mitternacht den Himmel über Monaco.
Die Hochzeitsgäste feierten das Paar ausgiebig. Christian Wulff gratulierte dem Paar im Namen aller Deutschen und lud das Paar für 2012 nach Berlin ein. Karl Lagerfeld lobte das Brautkleid und den Stil der Braut. Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick, die seit Jahren mit Charlene befreundet ist, trug ein Kleid von Versace und einen extravaganten Hut von Philip Treacy. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy kam ohne seine schwangere Frau Carla. Model Naomi Campbell kam aus England, wo sie am Vorabend noch bei Kate Moss auf der Hochzeit getanzt haben soll.
Aus dem Hochadel feierten König Carl XVI. Gustaf von Schweden mit seiner Frau Silvia und den Kindern Victoria, Madeleine und Carl Philip mit. Aus Dänemark kamen Kronprinz Frederik und seine Frau Mary. Das britische Königshaus war mit Prinz Edward und seiner Frau Sophie vertreten. Das frisch vermählte „Star-Duo“ aus Großbritannien, Prinz William und seine Frau Kate, konnte nicht kommen, weil es auf Auslandsreise in Kanada war.
Die Schwestern des Bräutigams, Caroline und Stéphanie von Monaco, kamen mit ihren Kindern. Carolines Ehemann, Ernst August Prinz von Hannover, war nicht zu sehen, dafür aber seine Söhne Ernst August und Christian Heinrich.
Am Dienstag soll es für Albert und Charlene losgehen nach Südafrika. In Durban soll der Fürst an der Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) teilnehmen. Am Donnerstag steht dann eine Hochzeitsparty in Südafrika an.