Grass starb im Kreis seiner Familie

Lübeck (dpa) - Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass (87) ist einer schweren Infektion erlegen. Er sei kurzfristig in ein Lübecker Krankenhaus gekommen und dort Montagfrüh im Kreis seiner Familie gestorben, teilte sein Sekretariat in Lübeck mit.

Trotz des hohen Alters sei der Tod sehr überraschend gekommen, sagte seine Sekretärin Hilke Ohsoling, die noch am Samstag mit Grass gesprochen hatte. Über Ort und Zeitpunkt der Beisetzung könne sie noch nichts sagen.

Noch am 28. März hatte Grass im Thalia Theater die Uraufführung einer neuen Bühnenfassung seines Romans „Die Blechtrommel“ Theater mit seiner Frau besucht und mit dem Ensemble auf der Bühne den Schlussapplaus entgegengenommen. „An der Premierenfeier, bei der auch viele seiner eigenen Kinder dabei waren, nahm er noch mit großem Vergnügen teil“, sagte Ohsoling. „Es war sein letzter großer Auftritt in der Öffentlichkeit.“

Das Günter Grass-Haus in der Lübecker Altstadt, ein Museum, in dem auch das persönliche Sekretariat von Grass seinen Sitz hat, veröffentlichte zum Tode des Autors auf seiner Homepage das Grass-Gedicht „Wegzehrung“: „Mit einem Sack Nüsse will ich begraben sein und mit neuesten Zähnen. Wenn es dann kracht, wo ich liege, kann vermutet werden: Er ist das, immer noch er.“