Großer Zapfenstreich - Wunschkonzert von Klassik bis Pop

Berlin (dpa) - Für die Verabschiedung mit dem Großen Zapfenstreich wählen die Geehrten Musikstücke aus, zu denen sie eine persönliche Beziehung haben oder die ihnen besonders geeignet erscheinen.

Meist sind es drei Stücke, manchmal aber auch vier - wie bei dem früheren Verteidigungsminister Peter Struck und jetzt bei Christian Wulff.

Für den am 17. Februar zurückgetretenen Bundespräsidenten spielt das Stabsmusikkorps der Bundeswehr zunächst den „Alexandermarsch“ von Andreas Leonhardt, dann „Over The Rainbow“ von Harold Arlen. Der Song wurde in den 30-er Jahren durch Judy Garland bekannt. Es folgt das moderne Kirchenlied „Da berühren sich Himmel und Erde“ von Christoph Lehmann und die Ode „An die Freude“ von Ludwig van Beethoven. Zum Abschluss erklingt die Nationalhymne.

Wulffs Vorgänger Horst Köhler wünschte sich nach seinem Rücktritt 2010 neben zwei Märschen den Jazz-Klassiker „St. Louis Blues“. Bundeskanzler Gerhard Schröder ließ 2005 „Summertime“ aus George Gershwins Oper „Porgy and Bess“ spielen. Anschließend war Kurt Weills „Moritat von Mackie Messer“ aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ zu hören. Schließlich spielte ein Trompeter Frank Sinatras „My Way“ - und rührte Schröder zu Tränen.

Bei Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wurde nach seinem Rücktritt wegen der Plagiats-Affäre 2011 die Musikauswahl mit besonderer Spannung verfolgt. Neben zwei Märschen entschied sich der AC/DC-Fan für den Rock-Klassiker „Smoke on the Water“ von Deep Purple. Für Guttenbergs Amtsvorgänger Franz Josef Jung (CDU) erklang 2009 neben Märschen die Melodie von Andrea Bocellis Pop-Hymne „Time to Say Goodbye“.

Helmut Kohl war 1998 der erste Bundeskanzler, der mit einem Großen Zapfenstreich aus dem Amt verabschiedet wurde. Auf seine Bitte hin spielte das Musikkorps außer dem Reitermarsch des Großen Kurfürsten auch den Choral „Nun danket alle Gott“ und - ebenso wie jetzt bei Wulff - die auch als Europahymne bekannte „Ode an die Freude“.