Grüne fordern Stopp der Handelsbeziehungen zu Saudi-Arabien

Berlin (dpa) - Nach der Hinrichtung eines oppositionellen schiitischen Geistlichen und 46 weiterer Menschen in Saudi-Arabien fordern die Grünen einen sofortigen Stopp der Handelsbeziehungen zu dem islamistischen Königreich.

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Es könne keine Wirtschaftsbeziehungen mehr geben und es dürften vor allem keine Waffen mehr exportiert werden, sagte die Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, im ZDF-„Morgenmagazin“. Nötig sei „ein Stoppschild - und zwar ein ganz großes“.

Dann müsse sich herausstellen, ob sich die Lage in Saudi-Arabien in irgendeiner Weise verbessere. „Von normalisieren kann man da, glaube ich, jetzt überhaupt nicht reden.“

Grünen-Chef Cem Özdemir sagte im Bayerischen Rundfunk, die Regierung müsse Klartext mit Saudi-Arabien reden und nicht nur Waffen liefern. Sie solle die Hinrichtungen in Saudi-Arabien als klare Verletzung
der Menschenrechte kritisieren. Waffenlieferungen, die etwa zur Zerstörung des Nachbarlands Jemen beitrügen, müssten gestoppt werden.

Im bitterarmen Jemen tobt seit Monaten ein Bürgerkrieg. Schiitische Huthi-Rebellen haben große Teile des Jemens unter ihre Kontrolle gebracht. Die Aufständischen kämpfen gegen Anhänger des sunnitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit März bombardiert zudem eine von Saudi-Arabien geführte Koalition die Rebellen und deren Verbündete aus der Luft.