„GuttenPlag Wiki“ für Online Award nominiert
Düsseldorf (dpa) - Das Internetprojekt „GuttenPlag Wiki“ ist für den Grimme Online Award nominiert. In dem Wiki hatten mehr als 1000 freiwillige Helfer in der Doktorarbeit von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg zahlreiche Plagiate entdeckt und kenntlich gemacht.
Diese Leistung habe letztlich zum Rücktritt des Ministers geführt und eine gesellschaftliche Diskussion über Ethik, Moral und Verantwortung entfacht, begründete die Nominierungskommission am Mittwoch in Düsseldorf ihre Entscheidung.
Mit 2100 Einreichungen ist für den Award, der qualitativ herausragende Internet-Angebote auszeichnet, ein neuer Rekord erzielt worden. Insgesamt wurden 25 Web-Angebote nominiert, aus denen nun in der Endrunde acht Preisträger ausgewählt werden.
Das Grimme-Institut vergibt den Online Award in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Spezial. Außerdem können die Internetnutzer über den Publikumspreis abstimmen.
„Die nominierten Beiträge zeigen in beeindruckender Weise die große Bandbreite und innere Vielfalt der Netzangebote“, sagte Grimme-Direktor Uwe Kammann. In der Kategorie Information wurde etwa der verteidigungspolitische Blog „Augen geradeaus!“ von Ex-„Focus“-Redakteur Thomas Wiegold nominiert.
Von den Webangeboten des TV-Senders Arte wurden gleich drei nominiert, darunter „Prison Valley“, eine interaktive Online-Dokumentation über eine Stadt im US-Bundesstaat Colorado, die vom Strafvollzug lebt. Die beiden in der Kategorie Unterhaltung nominierten Angebote für Kinder sind „JoNaLu“ von ZDFtivi und „Wortwuselwelt“ von Brigitte Krämer und Nina Pagalies.
Das Internetradio „detektor.fm“ aus Leipzig gefiel wegen seiner Kombination von Audiobeiträgen, Texten und Social-Media-Anwendungen. „DRadio Wissen“, die Website zum Wissensprogramm des Deutschlandradios, punktete mit nutzerfreundlich umgesetzten Hintergrundinformationen.
Mit dem Medienmagazin „Was mit Medien“ und „tittelbach.tv“ seien zwei medienkritische Angebote nominiert. „Zeit Online“ schaffte es mit dem Projekt „Verräterisches Handy: Was Vorratsdaten über uns verraten“ in die Endrunde. Die Preisträger werden am 22. Juni in Köln bekanntgegeben.