Hintergrund: Das Abkommen von Oslo

Berlin (dpa) - Am 13. September 1993 unterzeichneten Israel und die palästinensische Befreiungsorganisation PLO vor dem Weißen Haus in Washington eine Prinzipienerklärung. Sie stellte einen Meilenstein im Nahost-Friedensprozess dar, da sich beide Seiten erstmals offiziell anerkannten.

Der israelische Ministerpräsident Izchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat trafen sich dabei zum ersten Mal und gaben sich vor den Augen von US-Präsident Bill Clinton die Hand - eine historische Geste der Versöhnung.

Unterzeichnet wurde die Erklärung von Israels Außenminister Schimon Peres und dem PLO-Exekutivmitglied Mahmud Abbas. Das Fundament wurde zuvor in elf geheimen Treffen unter norwegischer Vermittlung in Oslo gelegt. Es war vorgesehen, eine palästinensische Autonomiebehörde zu bilden. Die PLO verpflichtete sich, aus ihrer Charta alle Passagen zu streichen, die die Vernichtung Israels als Ziel enthielten.

Weil sie sich zum Konzept „Land gegen Frieden“ durchgerungen hatten, wurden Rabin, Peres und Arafat 1994 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im September 1995 einigten sich Rabin und Arafat auf ein erweitertes Autonomieabkommen für das Westjordanland („Oslo II“).