Hintergrund: Der Sturm auf die „Gaza-Solidaritätsflotte“
Berlin (dpa) - Die Eiszeit in den israelisch-türkischen Beziehungen begann am 31. Mai 2010 mit der Erstürmung türkischer Hilfsschiffe durch israelisches Militär. Die islamisch-türkische Stiftung für humanitäre Hilfe (IHH) hatte die „Mavi Marmara“ gechartert.
Zusammen mit anderen Booten sollte sie als „Solidaritätsflotte“ Israels Seeblockade des Gaza-Streifens durchbrechen und 10 000 Tonnen Hilfsgüter direkt zu den Palästinensern bringen.
Bei dem israelischen Nachteinsatz wurden neun Aktivisten getötet. Mehr als 50 weitere Personen an Bord der „Gaza-Solidaritätsflotte“ sowie sieben israelische Soldaten wurden verletzt, als das Militär von Kommandobooten und Hubschraubern aus sechs Boote enterte. Die israelische Armee machte gewaltbereite Aktivisten für den blutigen Zwischenfall verantwortlich, die Soldaten „mit Metallstöcken und Messern angegriffen“ hätten.
Die Organisation „Free Gaza“ bestritt die Vorwürfe und erklärte, die Soldaten hätten „begonnen zu schießen, sobald sie an Bord kamen“. Der Vorfall habe sich zudem 140 Kilometer vor Israels Küste in internationalen Gewässern ereignet.