Hintergrund: Die Kosten des Libyen-Einsatzes
London (dpa) - Der Kampfeinsatz der Alliierten gegen das Gaddafi-Regime in Libyen hat schon bis heute einen Milliardenbetrag verschlungen. Allein die USA geben die Kosten für ihren Militäreinsatz bis Ende Juli mit 896 Millionen Dollar (618 Millionen Euro) an.
Bis Ende September sollen die Kosten der USA auf 1,1 Milliarden Dollar steigen, berichtete der Sender ABC unter Berufung auf das Pentagon.
Der britische Verteidigungsminister Liam Fox hatte im Juni von Kosten seiner Streitkräfte in Höhe von 260 Millionen Pfund (rund 300 Millionen Euro) gesprochen. Frankreichs Regierung gab die Zusatzkosten für den Einsatz bislang mit rund 1,2 Millionen Euro pro Tag an. Budgetministerin Valérie Pécresse nannte Anfang Juli einen Betrag von 160 Millionen Euro für rund vier Monate Einsatz.
Die USA hatten auch aufgrund der hohen Kosten nur in den ersten Tagen des am 19. März begonnenen Militäreinsatzes die Führungsrolle akzeptiert und diese später an die Nato weitergegeben. Insgesamt waren 25 Länder militärisch beteiligt, die Hauptlast trugen jedoch die USA, Frankreich und Großbritannien.
Die USA erklären, sie hätten einen Großteil der geheimdienstlichen Arbeit geleistet und bezahlt. Auch die ersten Angriffswellen, die von U-Booten und Kriegsschiffen aus gestartet wurden, hatten die USA im Wesentlichen bestritten. Unter anderem wurden in den ersten Tagen 112 Tomahawk-Marschflugkörper von Schiffen der USA und Großbritanniens abgefeuert - zum Stückpreis von 1,5 Millionen US-Dollar.
Nach der offiziellen Nato-Statistik wurden bis zum 21. August 19 877 Lufteinsätze geflogen, darunter waren 7505 Angriffe auf libysche Ziele.