Hintergrund: Die radikale ukrainische Gruppe Rechter Sektor
Kiew (dpa) - Der Rechte Sektor (Prawy Sektor) ist eine informelle Vereinigung von rechtsradikalen und neofaschistischen Splittergruppen.
Erstmals trat die paramilitärische Organisation bei Protesten Ende November in Kiew in Erscheinung. Zu den sogenannten Selbstverteidigungskräften des Maidans steuert sie Hunderte Kämpfer bei, die meist an vorderster Front agieren und die Barrikaden bewachen. Landesweit schätzt die Gruppierung selbst das Mobilisierungspotenzial auf 5000 Menschen, Tendenz stark steigend.
Die Mitglieder sind für ihr martialisches Auftreten bekannt. Sie tragen Tarnfleckuniformen, Helme und Skimasken. Anführer Dmitri Jarosch gibt offen zu, über Schusswaffen zu verfügen. „Es sind genug, um das ganze Land zu verteidigen“, sagte der 42 Jahre alte Philologe aus der Stadt Dnjeprodserschinsk dem US-Magazin „Time“ Anfang Februar.
Der Rechte Sektor sieht sich in der Tradition ukrainischer Partisanen, die etwa während des Zweiten Weltkriegs immer wieder sowohl gegen die Besatzer aus Nazi-Deutschland als auch gegen die sowjetische Armee gekämpft hatten. Ziel ist eine „nationale Revolution“ und die Beseitigung der „inneren Okkupation“ durch die Überreste des sowjetischen Machtapparats. Die Mitglieder lehnen liberale und demokratische Werte ab.