Hintergrund: Die wichtigsten Ergebnisse in Zahlen
Berlin (dpa) - Für die erste Volkszählung in Deutschland seit mehr als 20 Jahren haben die Statistiker eine Unmenge von Daten gesammelt. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse:
- In Deutschland leben 80 219 695 Menschen. Bislang waren die Statistiker von 81 729 155 Einwohnern ausgegangen. Die neuen Zahlen ergeben daher ein Minus von 1,8 Prozent.
- Vor allem die Zahl der Ausländer ist deutlich niedriger als gedacht: Statt 7,25 Millionen leben in der Bundesrepublik lediglich 6,17 Millionen Menschen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft.
- Neben den Stadtstaaten Berlin (-5,2%) und Hamburg (-4,6%) weist Baden-Württemberg den deutlichsten Einwohnerverlust (-2,5%) auf. In Rheinland-Pfalz liegt das Minus hingegen nur bei 0,2 Prozent.
- Berlin hat rein rechnerisch die meisten Einwohner verloren: Anstelle der vermuteten 3,47 Millionen Menschen leben in der Hauptstadt lediglich 3,29 Millionen - ein Minus von 5,2 Prozent. Das größte prozentuale Minus (-8,5%) weist allerdings Aachen auf.
- Manche Städte sind auch größer als erwartet: Vor allem Bielefeld (+3724 auf 326 870) und Bergisch Gladbach (+3118 auf 108 878) ragen dabei heraus.
- Zum Zeitpunkt der Erhebung gab es in Deutschland 39,99 Millionen Erwerbstätige und 2,14 Millionen Erwerbslose. Die Arbeitslosenquote betrug damit 5,1 Prozent.
- Etwa 15,02 Millionen Einwohner kommen aus einer Zuwandererfamilie. Während in Hamburg 27,5 Prozent der Menschen einen sogenannten Migrationshintergrund haben, sind es in Thüringen nur 3,3 Prozent. Die Stadt mit der deutschlandweit höchsten Quote ist das hessische Offenbach mit 48,9 Prozent.
- Die meisten Zuwanderer stammen aus der Türkei. Mit 17,3 Prozent aller Migranten stellen sie die größte Gruppe. Dahinter folgen Zuwanderer aus Polen (13,1%), Russland (8,7%), Kasachstan (8,2%) und Italien (5,3%).
- Frauen sind in Deutschland klar in der Überzahl: 41,07 Millionen weiblichen Einwohnern stehen lediglich 39,15 Millionen Männer gegenüber. Besonders deutlich zeigt sich der Vorsprung der Frauen in der Gruppe der über 75-Jährigen.
- In der Bundesrepublik gibt es 40,8 Millionen Wohnungen - etwa eine halbe Million mehr als bislang erwartet. 4,4 Prozent davon stehen leer - vor allem in Ostdeutschland. Spitzenreiter ist Chemnitz mit einer Leerstandsquote von 13,7 Prozent.
- Eine Mehrheit wohnt weiterhin zur Miete. Die Eigentümerquote kletterte in den vergangenen Jahren auf 45,8 Prozent - allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden: Im Saarland befinden sich 62,8 Prozent der Wohnungen im Besitz der Bewohner, in Berlin sind es lediglich 15,6 Prozent.