Hintergrund: Entführung von OSZE-Beobachterteams
Kiew (dpa) - In der Ostukraine sind Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unterwegs, um sich ein Bild von der Lage in der krisengeschüttelten Region zu machen.
Dabei sind schon mehrere Teamsvon Aufständischen festgehalten worden.
Aktuell sind seit Wochen zwei Gruppen verschwunden. Prorussische Kräfte haben erklärt, die OSZE-Teams bei sich „zu Gast zu haben“. Die OSZE hat erst seit wenigen Tagen wieder Kontakt zu den Mitarbeitern.
Am 26. Mai war der Kontakt zu vier Beobachtern aus der Schweiz, Dänemark, der Türkei und Estland abgebrochen, die im Gebiet Donezk unterwegs waren. Separatistenführer Wladimir Rogow beschuldigte sie später der Spionage. Am 29. Mai verschwanden vier weitere Mitarbeiter sowie ein Dolmetscher bei Sewerodonezk im Gebiet Lugansk. Darunter soll auch eine Deutsche sein.
Bereits Ende April war in der ostukrainischen Stadt Slawjansk eine Gruppe von OSZE-Militärbeobachtern entführt worden. Ein schwedischer Beobachter konnte bald aus medizinischen Gründen gehen. Der Rest des Teams - drei Bundeswehroffiziere und ein deutscher Dolmetscher sowie je ein militärischer Beobachter aus Tschechien, Dänemark und Polen - wurde erst nach gut einer Woche freigelassen.
Laut OSZE gehörten die Soldaten nicht zu den diplomatischen OSZE-Beobachtern. Es habe sich vielmehr um einen Einsatz unter Leitung der Bundeswehr und auf Einladung der ukrainischen Regierung gehandelt.