Hintergrund: Gravierende Fälle von Datenklau

Berlin (dpa) - Private Daten sind schon oft in falsche Hände gelangt. Einige gravierende Beispiele der vergangenen Jahre:

19. November 2009: Banken in verschiedenen Ländern tauschen Kreditkarten aus, weil Kundendaten gestohlen wurden - vermutlich bei einem spanischen Abrechnungsdienstleister. Neben Deutschland, wo bereits hunderttausende Karten aus Sicherheitsgründen ausgetauscht wurden, sind auch Banken in Österreich, Finnland und Schweden betroffen.

18. Oktober 2009: Ein junger Mann soll persönliche Daten von mehr als einer Million Nutzern des Online-Netzwerks SchülerVZ kopiert haben, um damit 80 000 Euro von den Betreibern zu erpressen. Er wird am 19. Oktober festgenommen. In der Untersuchungshaft begeht er Selbstmord.

5. Oktober 2009: Mehr als zehntausend europäische Konten des E- Mail-Anbieters Hotmail sind offenbar gehackt und ins Internet gestellt worden. Am 7. Oktober berichtet die britische BBC, dass auch Nutzer von Yahoo, AOL und Google betroffen sind - rund 30 000 Datensätze seien veröffentlicht worden.

17. August 2009: In den USA beginnt ein Prozess um den bis dahin größten Fall von Datendiebstahl im Internet. Drei Männer sollen die Daten von 130 Millionen Kreditkarten geknackt haben - rund zehn Prozent aller in den USA ausgegebenen Kreditkarten. Im März 2010 wird der Computer-Hacker Albert Gonzalez zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.

6. Dezember 2008: Auf dem Schwarzmarkt sind nach Recherchen der „Wirtschaftswoche“ Bankverbindungen von 21 Millionen Bundesbürgern illegal im Umlauf. Dem Magazin wurden die Daten zum Preis von knapp zwölf Millionen Euro angeboten.

4. Oktober 2008: Bei der Deutschen Telekom sind 17 Millionen Handy-Nummern und Kundendaten in falsche Hände gelangt. Sie wurden der Mobilfunksparte T-Mobile bereits im Jahr 2006 entwendet, wie der Konzern mitteilt. Darunter sollen geheime Nummern und Privatadressen von Politikern, Wirtschaftsführern und Milliardären sein.

18. August 2008: Dem Bundesverband der Verbraucherzentralen wurden sechs Millionen Datensätze angeboten, davon vier Millionen mit Kontonummern. Außerdem taucht in Kiel eine neue CD mit mehr als 130 000 illegalen Datensätzen aus Call-Centern auf.

12. August 2008: Der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein wurde eine CD mit Daten von 17 000 Bundesbürgern zugespielt. Sie enthält Angaben über Name, Geburtsdatum, Adresse, Kontoverbindungen und Telefonnummern. Bei allen soll es sich um Kunden der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) handeln.