Hintergrund: Große Kapitalerhöhungen deutscher Unternehmen

Berlin (dpa) - Kapitalerhöhungen sind nichts Ungewöhnliches für Unternehmen, in Deutschland erreichen sie jedoch selten Größenordnungen wie die geplante der Deutschen Bank.

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Rekordhalter ist die Deutsche Telekom, die 1996 an die Börse ging. Bei diesem ersten Börsengang und einer weiteren Kapitalerhöhung 1999 erlöste das Unternehmen jeweils mehr als zehn Milliarden Euro.

Etwas bescheidener war das Volumen etwa beim Versicherungskonzern Allianz, der 2003 durch die Ausgabe neuer Aktien rund 4,4 Milliarden Euro einnahm. Der Autohersteller Volkswagen schloss im Frühjahr eine Kapitalerhöhung ab, die 4,1 Milliarden Euro erlöste. Der Baustoffkonzern HeidelbergCement sammelte auf diese Weise im vergangenen Jahr 2,25 Milliarden Euro ein.

International ist die Deutsche Bank in der Branche nicht der Spitzenreiter. So rettete sich zum Beispiel 2009 die britische Großbank HSBC mit einer Kapitalerhöhung im Volumen von 12,5 Milliarden Pfund (15 Mrd Euro) durch die Krise.

Das Gelingen einer Kapitalerhöhung ist keine Selbstverständlichkeit: Nur wenn die Märkte genügend Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens oder eines Finanzinstituts haben, können die neuen Aktien auch verkauft werden. Im Fall der Deutschen Bank haben andere Geldinstitute bereits fest zugesagt, die neuen Aktien zu einem vorläufigen Bezugspreis zu übernehmen.