Hintergrund: Kurdische Organisationen in Syrien und der Türkei

Istanbul (dpa) - Die türkische Führung macht kurdische Milizen in der Türkei und Syrien für den Anschlag in Ankara verantwortlich. In beiden Ländern kämpfen die Kurden an unterschiedlichen Fronten.

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Während sie in Syrien die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen, richtet sich der Kampf in der Türkei gegen den türkischen Staat. Ein Überblick über Gruppierungen und Allianzen:

YPG: Die kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) kontrollieren in Nordsyrien den größten Teil der Grenze zur Türkei. Im Nordwesten um die Stadt Afrin sowie im Norden und Nordosten um die Städte Kobane, Hasaka und Kamischli haben die Kurden eine Selbstverwaltung errichtet. Die YPG-Einheiten sind im Kampf gegen den IS der wichtigste Partner der USA und des Westens. Im Nordosten Syriens wird die Miliz bei Gefechten gegen syrische Rebellen laut Aktivisten auch von der russischen Luftwaffe unterstützt.

Bei der YPG handelt es sich um den bewaffneten Arm der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD). Diese wiederum ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.

PKK: Neben der Türkei stufen auch die USA und Europa die PKK als Terrororganisation ein. Der Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der PKK dauert schon mehr als 30 Jahre an. Ziel der Organisation ist ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Das Hauptquartier liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen.

Im Juli scheiterte ein mehr als zweijähriger Waffenstillstand. Seitdem eskaliert der Konflikt erneut. In der Südosttürkei geht die Armee seit Dezember in einer Großoffensive gegen die PKK vor. In den Städten kämpfen vor allem Unterorganisationen der PKK gegen die Sicherheitskräfte.