Hintergrund: Mehrtägige Bankenschließungen
Berlin (dpa) - Die zyprischen Banken sollen an diesem Donnerstag wieder öffnen - nach einer fast zweiwöchigen Schließung seit dem 16. März.
In der jüngeren Vergangenheit mussten auch in anderen Teilen der Welt Banken ihre Türen schließen. Einige Beispiele:
- Juli 1985: Die peruanische Regierung beschließt Ende Juli eine zweitägige Schließung von Banken und Wechselstuben. Das Wirtschafts- und Finanzministerium begründet dies damit, dass so „die Durchführung des neuen Wirtschaftsprogramms erleichtert werden“ solle. Die Regierung wollte die zunehmende Verwendung des US-Dollar im inländischen Zahlungsverkehr bekämpfen.
- November 1997: In Indonesien schließen am 1. November gleich 16 insolvente Banken. Damit soll das schwer angeschlagene Finanzsystem stabilisiert werden. Der Finanzminister sagt, dass die betroffenen Banken so insolvent seien, dass sie das Geschäftsleben gefährdeten und das Bankensystem störten. Die Liquidierung der Kreditinstitute gehört zu den Bedingungen des Internationalen Währungsfonds für eine Kredithilfe von 23 Milliarden Dollar zur Sanierung der Wirtschaft.
- April 2002: In Argentinien verabschiedet das Parlament am 25. April ein Gesetz zur Blockade von Sparguthaben. Das ist die Voraussetzung, damit die seit 22. April geschlossenen Banken wieder öffnen können. Wegen der schweren Finanzkrise sind da bereits seit Dezember 2001 die Guthaben der Sparer eingefroren.
- Juli 2002: Die Regierung Uruguays ordnet am 30. Juli die Schließung der Banken an. Das Land leidet wie der Nachbar Argentinien unter einer Vertrauenskrise und Kapitalflucht ins Ausland. Vor dem Schritt der Regierung gab es in Uruguay einen Sturm der Sparer auf Konten. Der Dollarkurs schoss innerhalb weniger Stunden von 29 Pesos auf 35 Pesos in die Höhe. Am 5. August öffnen die Banken wieder, die USA gewähren einen Sofortkredit über 1,5 Milliarden US-Dollar.