Hintergrund: Merkel, Hollande und Co. - die G7-Gipfelrunde

Brüssel (dpa) - Dies sind die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) sowie die Spitzen der Europäischen Union:

ANGELA MERKEL: Die 59-Jährige steht seit der Bundestagswahl 2013 zum dritten Mal an der Spitze der deutschen Regierung - die Finanzkrise hat Angela Merkel besser überstanden als Regierungschefs der meisten anderen großen EU-Länder. Merkel ist seit 2005 Bundeskanzlerin. Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hat Merkel zum vierten Mal in Folge als mächtigste Frau der Welt eingeschätzt.

FRANÇOIS HOLLANDE: Er wurde 2012 französischer Präsident, damit kam nach 17 Jahren wieder ein Sozialist an die Macht. Der heute 59-Jährige arbeitete als Kommunalpolitiker und hatte lange den Vorsitz der Parti Socialiste inne. Bei der Europawahl landete die Partei nur bei 14 Prozent - während die rechtsextreme Front National mit rund 25 Prozent den Sieg davon trug - ein historischer Erfolg.

DAVID CAMERON: Der Konservative ist seit 2010 britischer Premier - unter schwierigen Vorzeichen. Erstmals nach Jahrzehnten hatte keine der beiden großen Parteien eine absolute Mehrheit erhalten. In der Koalition mit den Liberaldemokraten muss sich der 47-Jährige etwa mit hohen Staatsschulden herumschlagen, aber auch mit der wachsenden Gegnerschaft in der eigenen Partei und im Land gegen die EU.

MATTEO RENZI: Italiens Regierungschef ist der jüngste Politiker in der Runde der G7. Der 39-Jährige von der Demokratischen Partei kam erst im Februar 2014 an die Macht. Er hat sich vorgenommen, das marode Land von Grund auf zu reformieren. Bevor Renzi Nachfolger von Ministerpräsident Enrico Letta wurde, hatte er als Bürgermeister an der Spitze seiner Heimatstadt Florenz gestanden. Bei den Europawahlen trug Renzi einen unerwartet starken Wahlsieg davon.

BARACK OBAMA: Bei seiner ersten Wahl zum US-Präsidenten 2009 war der Demokrat nach der Regierungszeit von George W. Bush für seine Anhänger ein großer Hoffnungsträger. Mittlerweile gibt es viele Kritiker Obamas, Er ist der erste schwarze Präsident der USA und erhielt den Friedensnobelpreis für seine Reden über eine Welt ohne Atomwaffen. Der heute 52-Jährige wurde als Sohn eines kenianischen Vaters auf Hawaii geboren. Im Moment steht er etwa in der Mitte seiner zweiten vierjährigen Amtszeit.

SHINZO ABE: Der 59-Jährige wurde 2012 zum zweiten Mal als japanischer Ministerpräsident gewählt. Der Nationalist war es bereits von 2006 bis 2007. Abes Liberaldemokratische Partei (LDP) bestimmte über Jahrzehnte die Nachkriegspolitik Japans. Bevor Abe 2006 erstmals Ministerpräsident wurde, hatte er den Posten des Regierungssprechers seines Vorgängers Junichiro Koizumi bekleidet. Abe versucht mit aller Macht, die lange stagnierende Wirtschaft anzukurbeln. Die nach ihm benannten Abenomics zeigen durchaus Erfolge.

STEPHEN HARPER: Kanadas Premierminister ist seit 2006 im Amt. Der in Toronto geborene Konservative verhandelt mit der Europäischen Union derzeit über ein Freihandelsabkommen, ein Abschluss kommt aber nur schwer voran. Der heute 55-jährige begeisterte Eishockeyfan hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.

JOSÉ MANUEL BARROSO: Der Präsident der EU-Kommission führt die Behörde mit ihren gut 33 000 Mitarbeitern seit November 2004. Der in Lissabon geborene 58-Jährige steht vor dem Ende seiner zweiten und letzten Amtszeit. Der politisch konservative Barroso studierte Jura und Politik und machte in seiner Heimat rasch Karriere bis ins Amt des Regierungschefs. Barroso ist Fußballfan.

HERMAN VAN ROMPUY: Der Präsident des Europäischen Rates ist seit Dezember 2009 im Amt. Van Rompuy leitet die Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs. Er gestaltet maßgeblich wichtige Linien europäischer Politik. Der 66-jährige Belgier ist einer der profiliertesten Politiker seines Landes. Der Christdemokrat war Regierungschef und bekleidete mehrere Ministerposten. Van Rompuy verfasst Gedichte in der japanischen Haiku-Form.