Hintergrund: Gremien für globale Zusammenarbeit

Brüssel (dpa) - G7, G8, G20 - dahinter verbergen sich Zusammenschlüsse von Staaten, die wirtschaftlich und politisch eng zusammenarbeiten wollen. Je nach Gruppe sind wichtige Industrie- und Schwellenländer sowie die Europäische Union vertreten.

Auf den Gipfeltreffen geht es um die internationale Finanz- und Wirtschaftspolitik, aber auch um globale Krisenherde wie Iran, Nordkorea, Nahost und jetzt eben die Krim-Krise. Neben Gipfeltreffen kommen auch Fachminister beispielsweise zur Außen- und Finanzpolitik zusammen.

G7: Dazu gehören die sieben führenden westlichen Industrienationen - ohne Russland. 1975 waren unter dem Eindruck der ersten Ölkrise Vertreter von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den USA und Japan zu einem ersten „Weltwirtschaftsgipfel“ zusammengekommen. Ein Jahr später wurde Kanada in das informelle Forum der Staats- und Regierungschefs aufgenommen.

G8: Die „Gruppe der Acht“ besteht aus den G7-Staaten und Russland, das 1998 hinzukam. Sie bestreiten knapp die Hälfte des Welthandels. Die G7-Staaten haben die Zusammenarbeit mit Russland allerdings vorerst auf Eis gelegt, da sie Moskau die Annexion der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim vorwerfen. Aufstrebende Länder mit großer Bevölkerung wie China und Indien sind ebenso wenig vertreten wie Staaten aus Afrika und Lateinamerika.

G20: Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise avancierte die G20 zum wichtigsten Gremium für Wirtschafts- und Finanzfragen. Vertreten sind 19 Industrie- und Schwellenländer sowie die EU. Sie repräsentieren rund zwei Drittel der Weltbevölkerung und wickeln 80 Prozent des Welthandels ab. Das Gründungstreffen fand 1999 in Berlin unter deutschem Vorsitz statt. Der erste Gipfel der Staats- und Regierungschefs kam 2008 in Washington zusammen, um die Finanzmärkte vor dem Zusammenbruch zu bewahren. In diesem Jahr hat Australien den jährlich wechselnden Vorsitz, 2015 die Türkei. An den Gipfeln sind unter anderen auch Weltbank, Internationaler Währungsfonds oder die Vereinten Nationen beteiligt.

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