Die aggressive Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump könnte nach Einschätzung eines führenden US-Notenbankers gravierende Folgen für die amerikanische Wirtschaft haben. Die neue Zollpolitik sei „einer der größten Schocks für die US-Wirtschaft seit vielen Jahrzehnten“, sagte der Direktor der US-Notenbank Fed, Christopher Waller, am Montagabend in einer Rede in St. Louis. Die Auswirkungen der Zollpolitik bezeichnete der Notenbanker als „höchst ungewiss“. Daher sei auch der Ausblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung „höchst unsicher“. Vor diesem Hintergrund müsse die Geldpolitik flexibel bleiben.
Inflationsanstieg aber wohl nur vorübergehend
Waller ließ die Möglichkeit einer US-Leitzinssenkung wegen der jüngsten Ereignisse offen. Allerdings machte der Notenbanker auch deutlich, dass er einen durch die Zollpolitik hervorgerufenen möglichen Anstieg der Inflation als wahrscheinlich nur vorübergehend einschätze.
Trump sorgt weiterhin mit zahlreichen Zollankündigungen, -rücknahmen und einer insgesamt erratischen Handelspolitik für große Unsicherheit. An den Finanzmärkten hatte dies zeitweise heftige Marktturbulenzen zur Folge. Die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank steht im Mai auf dem Programm, wobei allgemein ein weiter unveränderter Leitzins erwartet wird.
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