Hintergrund: Nordkoreas Drohungen in der jüngsten Zeit
Seoul (dpa) - Nordkorea hat in den vergangenen Jahren mehrfach massive Drohungen ausgestoßen. Zuletzt kündigte das Regime fast täglich Militärschläge gegen die USA und Südkorea an. Das auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesene Land will mit der Kriegsrhetorik auch seine Verhandlungsposition stärken:
31. März 2013: „Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar.“ Das Atomwaffenarsenal solle erweitert werden, „solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren“. (Kim Jong Un laut Staatsmedien)
30. März 2013: „Von diesem Moment an werden die Nord-Süd-Beziehungen in einen Kriegszustand versetzt und alle Angelegenheiten zwischen beiden werden gemäß den Vorschriften für Kriegszeiten erledigt.“ (Regierungserklärung)
29. März 2013: „Es ist angesichts der bestehenden Lage an der Zeit, eine Rechnung mit den US-Imperialisten zu begleichen.“ (Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien)
27. März 2013: „In der Situation, in der jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann, ist die Nord-Süd-Kommunikation nicht mehr nötig.“ (Delegationsleiter für die Militärgespräche mit Südkorea kündigt Kappung der militärischen Telefonleitung zum Süden an.)
7. März 2013: „Weil die USA einen Atomkrieg entfachen wollen, werden wir unser Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen das Hauptquartier der Aggressoren wahrnehmen.“ (Ein Sprecher des Außenministeriums)
5. März 2013: „Wenn die Übungen nach dem 11. März in ihre Hauptphase treten, wird der Waffenstillstandsvertrag, der nur dem Namen nach bestanden hat, beendet sein.“ (Reaktion der Streitkräfte auf südkoreanisch-amerikanische Militärübungen)
23. April 2012: „Sie (die Truppen) werden die rattenähnliche Gruppe und die Stützpunkte der Provokationen in drei bis vier Minuten in Asche legen.“ (Nordkoreas Streitkräfte drohen mit „Spezialaktionen“ gegen die südkoreanische Hauptstadt Seoul.)
23. März 2011: „Unserer Truppen sind bereit, jederzeit auf die Festen der psychologischen Kriegsführung zu zielen und zu schießen und in reale Kampfaktionen überzugehen, wenn wir das wollen.“ (Warnung eines Befehlshabers der Streitkräfte gegen anti-nordkoreanische Flugblattaktionen aus Südkorea)
23. Dezember 2010: „Die revolutionären Streitkräfte der Volksrepublik (Nordkorea) werden vollständig vorbereitet sein, nötigenfalls zu jeder Zeit einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit im koreanischen Stil auf der Basis der atomaren Abschreckung zu starten.“ (Minister der Streitkräfte, Kim Yong Chun)