Hintergrund: Osama bin Ladens Leben
Berlin (dpa) - Nach jahrelanger Jagd hat eine US-Elite-Einheit Al-Kaida-Chef Osama bin Laden getötet. Stationen im Leben des 54-jährigen Chef-Terroristen:
1957 - Osama bin Laden wird als eines von 57 Kindern des schwerreichen Bauunternehmers Mohammed Awad im saudi-arabischen Dschidda geboren. Schon in seiner Jugend fällt er durch kompromisslose Frömmigkeit auf.
1979 - Bin Laden schließt sein Ingenieurstudium in Dschidda ab und schließt sich den „Gotteskriegern“ in Afghanistan an, um gegen die Sowjetbesatzung zu kämpfen. Er organisiert Waffen und arabische Kämpfer - unter den Augen der USA.
1988 - Das Terrornetz Al-Kaida („Die Basis“) wird als Reaktion auf die Sowjetbesatzung in Afghanistan gegründet. Bin Laden unterhält Trainingslager. Später richtet die Gruppe ihre Angriffe gegen die USA und Westeuropa. Nach Abzug der Russen ein Jahr später tritt er für kurze Zeit wieder in den Baukonzern seiner Familie ein.
1991 - Bin Laden kritisiert die saudische Königsfamilie für ihre Haltung im Golfkrieg und die Stationierung von US-Truppen im Land. Er wird ausgewiesen und geht für fünf Jahre in den Sudan, wo er sich weiter radikalisiert.
Februar 1993 - Bei einem Sprengstoffattentat auf das World Trade Center in New York sterben sechs Menschen. US-Behörden machen Bin Laden für diese Tat und viele nachfolgende verantwortlich.
1994 - Der mittlerweile von den USA Gesuchte verliert seine saudische Staatsbürgerschaft. Das Königshaus friert seine Konten im Land ein. US-Medien zufolge entkommt er nur knapp einem Attentat.
1996 - Die Sudanesen weisen Bin Laden auf Druck der USA aus. Er flieht nach Afghanistan und wird enger Verbündeter der Taliban.
August 1998 - Bei fast zeitgleichen Bombenanschlägen auf US- Botschaften in Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania) sterben 230 Menschen. Mehr als 5000 werden verletzt. Der Drahtzieher: Bin Laden. Die USA setzen ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar aus.
Juni 1999 - Das FBI setzt ihn auf die Top-10-Gesuchten-Liste.
11. September 2001 - Al-Kaida-Terroristen greifen die USA an - darunter das World Trade Center in New York. Rund 3000 Menschen sterben. Bin Laden wird „Staatsfeind Nummer 1“. Die US-Regierung verfünffacht das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld auf 25 Millionen Euro.
Nach 2001 - Nach dem Sturz der Taliban taucht Bin Laden unter. Er wird in der Bergregion im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet vermutet und meldet sich als ideologischer Anführer nur noch mit Hassbotschaften aus dem Untergrund. Anschläge werden zunehmend von regionalen Ablegern organisiert und ausgeführt.
2007 - Der US-Senat verdoppelt im Juli das Bin-Laden-Kopfgeld auf 50 Millionen Dollar. Am Jahrestag der 9/11-Anschläge meldet sich der Terror-Chef erstmals seit drei Jahren mit einer Videobotschaft.
Juni 2009 - Bin Laden droht US-Präsident Barack Obama, weil er die Politik seines Vorgängers George W. Bush fortsetze: Das amerikanische Volk habe die „Konsequenzen“ zu tragen.
Oktober 2010 - Der US-Sender CNN meldet unter Berufung auf einen hochrangigen Nato-Vertreter, der Terrorchef halte sich im Nordwesten Pakistans auf. Er wohne dort in einem Haus in relativem Komfort.
2. Mai 2011 - Eine US-Sondereinheit tötet Osama bin Laden in einem Haus im pakistanischen Abbottabad.