Hintergrund: Quanten-Computer
Berlin (dpa) - Seit vielen Jahren suchen Wissenschaftler nach neuen Wegen in der Computertechnik. Die Bestandteile herkömmlicher Rechner werden immer leistungsfähiger und kleiner und stoßen irgendwann an ihre physikalischen Grenzen.
Die Strukturen moderner Microchips etwa werden bereits in Breiten von einzelnen Atomen erzeugt. Der Quanten-Computer ist eine von mehreren Alternativen, die Wissenschaftler seit Jahren erforschen, damit auch weiterhin der wachsende Bedarf an Rechenleistung gedeckt werden kann. Zudem könnten Quanten-Computer heute kaum vorstellbare Rechenleistungen ermöglichen.
Bei herkömmlichen Computern nehmen die kleinsten Bestandteile (Bits) nach den Gesetzen der Physik jeweils den Zustand Null oder Eins ein. Beim Quanten-Computer können die einzelnen, Qubit genannten Teilchen dagegen mehrere Zustände gleichzeitig darstellen. Wie die „Washington Post“ am Freitag schreibt, verstehen selbst Experten der Theoretischen Physik dieses scheinbare Paradox nicht vollständig. „Wenn du denkst, du verstehst die Quantenmechanik, verstehst du sie nicht“, zitiert die Zeitung den 1988 gestorbenen Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman, der als Experte für die Quanten-Theorie galt.
Aufgrund der besonderen Eigenschaften in der Quantenmechanik sollen Computer künftig nicht nur schneller, sondern auch intelligenter große Rechenleistungen bearbeiten. Damit wären aber auch Verschlüsselungsverfahren überholt, die heute noch als sicher angesehen werden. In der Kryptographie gilt ein Code als sicher, wenn er in einer sinnvollen Zeitspanne nicht entschlüsselt werden kann.