Hintergrund: Stationen im Leben von Steve Jobs
Cupertino (dpa) - Apple-Gründer Steve Jobs ist am Mittwoch gestorben. Die wichtigsten Stationen seines außergewöhnlichen Lebens:
1955: Steven „Steve“ Paul Jobs kommt am 24. Februar in San Francisco zur Welt. Seine nicht verheirateten Eltern, der Syrer Abdulfattah Jandal und die Amerikanerin Joanne Schieblei, geben ihn zur Adoption frei. Steve wächst bei Paul und Clara Jobs im kalifornischen Mountain View auf.
1967: Als 12-Jähriger jobbt er in den Ferien bei der Technologiefirma Hewlett-Packard (HP).
1972: Jobs beginnt am Reed-College in Oregon ein Studium, obwohl sich seine Eltern dies nicht leisten können. Er bricht das Studium nach einem Semester ab, lebt als Hippie, experimentiert mit psychedelischen Drogen und wird Vegetarier.
1974: Bei Atari entwickelt Jobs Videospiele.
1976: Mit seinem Freund Steve Wozniak und dem nach kurzer Zeit ausgestiegenen dritten Partner Ronald Wayne gründet Jobs die Firma Apple. Den ersten Prototypen des „Apple I“ bauen sie in der Garage von Jobs' Eltern - ein einfacher Computer aus einer Platine und einem Gehäuse, den sie mehr als 200 Mal über eine Computerkette verkaufen.
1977: Mit dem „Apple II“, dem ersten Rechner mit farbiger Grafik, schafft Apple den Durchbruch.
1979: Jobs besucht das Forschungszentrum Palo Alto Research Center (PARC) des Kopiererherstellers Xerox. Dessen Computerspezialisten haben eine grafische Benutzeroberfläche entwickelt. Jobs, tief beeindruckt, erkennt die Möglichkeiten dieser Technologie, lizenziert sie und wirbt die Experten ab. Von Xerox übernimmt Jobs auch das Konzept der Computermaus.
1980: Apple geht an die Börse. Jobs Anteil wird auf 165 Millionen Dollar taxiert. Forbes führt ihn als bis dahin Jüngsten in seiner Liste der Reichsten.
1983: Jobs überredet den Marketingchef von Pepsi, John Sculley, als Firmenchef zu Apple zu wechseln.
1984: Jobs stellt den erste Apple Macintosh vor.
1985: Der Apple-Verwaltungsrat und John Sculley drängen Jobs in einem internen Machtkampf aus dem Unternehmen. Mit anderen Apple-Abtrünnigen gründet Jobs die Firma NeXT Computer.
1986: Vom Filmproduzenten George Lucas kauft Jobs für 10 Millionen Dollar das auf Animationsfilme spezialisierte Studio The Graphics Group. Daraus entsteht das Animationsstudio Pixar.
1991: Steve Jobs heiratet Laurene Powell. Mit ihr hat er zwei Töchter und einen Sohn. Aus einer früheren Beziehung mit der Malerin Chrisann Brennan hat Jobs eine weitere Tochter.
1995: Konkurrent Microsoft erzielt mit dem Start von Windows 95 viel Aufmerksamkeit. Allein im ersten Jahr geht die Software weltweit 40 Millionen mal über den Ladentisch. Apples Marktanteil sinkt innerhalb eines Jahres auf 5,4 Prozent. Pixar bringt den ersten Computeranimationsfilm „Toy Story“ heraus. Der anschließende Börsengang macht Jobs zum Milliardär.
1996: Apple kauft NeXT für 400 Millionen Dollar. Jobs kommt in beratender Funktion zurück zum Apple-Konzern, der am Rand des finanziellen Abgrunds steht.
1997: Apple schreibt einen Rekordverlust von rund einer Milliarde Dollar. Jobs wird Interimschef. Microsoft investiert 150 Millionen Dollar in Apple, mit dem Geld baut Jobs den Konzern um.
1998: Im Weihnachtsquartal überrascht Jobs mit dem ersten Unternehmensgewinn seit September 1996.
2000: Jobs wird dauerhaft Apple-Konzernchef, für ein Jahresgehalt von einem Dollar.
2001: Jobs stellt den Musikplayer iPod vor. Mit dem Gerät und dem später gestartet Online-Shop iTunes wird Apple zum größten Musikverkäufer.
2004: Jobs gibt bekannt, dass er wegen eines Krebs-Tumors an der Bauchspeicheldrüse operiert werden musste.
2007: Jobs präsentiert das iPhone, das den Mobilfunkmarkt umkrempelt und die Smartphone-Revolution in Schwung bringt.
2006: Jobs verkauft Pixar an Disney und wird größter Einzelaktionär des Unterhaltungsriesen.
2008: Bei einer Präsentation neuer Produkte tritt der Apple-Chef deutlich abgemagert auf. Erneut wird über seine Gesundheit diskutiert.
2009: Jobs kündigt im Januar an, sich krankheitsbedingt für 6 Monate aus dem Tagesgeschäft bei Apple zurückzuziehen. Später wird bestätigt, dass Jobs eine neue Leber erhalten hat.
2010: Mit dem iPad haucht Apple der Geräteklasse der Tablet-Computer neues Leben ein. Jobs spricht von einer „Post-PC-Welt“, in der der klassische Computer nicht mehr so wichtig ist.
2011: Jobs nimmt sich wieder eine Auszeit aus gesundheitlichen Gründen. Am 24. August zieht er sich von der Konzernspitze zurück und übernimmt den Vorsitz im Verwaltungsrat. Am 5. Oktober stirbt Jobs.