Hintergrund: Terroranschläge in Europa

Berlin (dpa) - Seit den verheerenden Terroranschlägen vom 11. September 2001 gab es in Europa mehrere Anschläge islamistischer Attentäter. Mehrere weitere konnten gerade noch vereitelt werden.

- 11. März 2004: Bei Sprengstoffanschläge auf vier Pendlerzüge in Madrid sterben 191 Menschen, etwa 1600 werden verletzt, darunter ein Deutscher.

- 7. Juli 2005: Bei Selbstmordanschlägen auf drei U-Bahn-Züge und einen Bus sterben in London 56 Menschen. 528 Menschen werden verletzt, darunter 5 Deutsche.

- 31. Juli 2006: Im Kölner Hauptbahnhof platzieren zwei Männer in Koffern versteckte Sprengsätze in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz. Weil in den Gasflaschen kein explosionsfähiges Gemisch ist, explodieren die Zeitzünder-Bomben aus Gas und Benzin nicht. Die erste Bombe wird im Fundbüro des Dortmunder Bahnhofs entdeckt.

- 1. August 2006: In Koblenz wird eine zweite Kofferbombe entdeckt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt, die Streifen auf Bahnhöfen werden verstärkt. Die erste heiße Spur ist eine aus dem Libanon stammende Plastiktüte, die in einem der Koffer gefunden wird.

- 10. August 2006: Polizei und Geheimdienste verhindern in Großbritannien eigenen Angaben zufolge einen „Massenmord unvorstellbaren Ausmaßes“. Mehrere im Königreich aufgewachsene Muslime sollen den Plan gehabt haben, in London-Heathrow Flüssigsprengstoff im Handgepäck an Bord amerikanischer Passagiermaschinen zu schmuggeln. Seitdem gelten scharfe Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck.

- 30. Juni 2007: versuchter Anschlag am Flughafen Glasgow. Der Terrorverdächtige stirbt gut einen Monat später. Einen Tag vorher hatte die Polizei zwei Autobomben aus Benzin, Gasflaschen und Nägeln in der Londoner Innenstadt gerade noch rechtzeitig entschärft.

- September 2007: Die Spezialeinheit GSG 9 schlägt zu und verhaftete in Oberschledorn in NRW drei Mitglieder der Sauerland- Gruppe. Der türkischstämmige Atilla Selek wurde zwei Monate später in der Türkei gefasst und an Deutschland ausgeliefert. Im März 2010 werden sie wegen der Planung von Terroranschlägen auf Diskotheken, Flughäfen und US-Einrichtungen in Deutschland zu Haftstrafen von bis zu zwölf Jahren verurteilt.