Hintergrund: UN-Friedensmissionen
Kiew (dpa) - UN-Beobachter sollen in Krisengebieten den Frieden sichern, Waffenruhen überwachen, Menschenrechtsverletzungen verhindern, Flüchtlingen helfen oder Wahlen beobachten. Derzeit (Stand: 31. Mai 2014) sind rund 115 950 Soldaten, Polizisten und Zivilisten im Einsatz.
Gemäß der Charta der Vereinten Nationen muss jeder Mission ein Beschluss des UN-Sicherheitsrats vorausgehen. In ihm werden Art, Dauer und Umfang des Einsatzes festgelegt. Der erste Friedenseinsatz wurde im Mai 1948 genehmigt. Damals bewachten Militärbeobachter den Waffenstillstand zwischen Israel und seinen Nachbarn. Seitdem gab es 69 UN-Friedensmissionen mit mehr als einer Million Soldaten und zivilen Mitarbeitern. Gegenwärtig laufen 17 friedenssichernde Einsätze.
Dabei sind rund 17 200 zivile UN-Helfer im Einsatz. Etwa 11 850 von ihnen wurden in den jeweiligen Einsatzländern rekrutiert. Zum uniformierten Personal gehören rund 85 500 Soldaten, knapp 1850 Militärbeobachter und etwa 12 400 Polizisten. Die Truppen werden von den UN-Mitgliedstaaten bereitgestellt, stehen aber unter dem Kommando der Vereinten Nationen. Die Soldaten und Polizisten tragen die Uniform ihres Heimatlandes und sind an blauem Helm, Barett oder Dienstmarke als „Blauhelme“ zu erkennen.
Die größten Truppensteller unter den 123 beteiligten Staaten sind Bangladesch mit fast 8770 und Indien mit 8120 „Blauhelmen“. Deutschland stellt derzeit insgesamt 193 Mann. Die truppenstärksten Einsätze sind mit insgesamt mit mehr als 21 100 Mann im Kongo (seit 2010), mit rund 18 500 im sudanesischen Darfur (seit 2007) und fast 12 000 im Südsudan.