Hintergrund: Wie man Atombombenexplosionen aufspürt
Pjöngjang/Seoul (dpa) - Detonationen von Atombomben gehören zu den stärksten Mechanismen, die Menschen in Gang setzen können. Selbst eine Explosion auf der anderen Seite der Erdkugel kann mit einer Kombination von Sensoren entdeckt werden.
ERSCHÜTTERUNG: Die Explosion einer Atombombe löst eine seismische Welle aus, ähnlich wie ein Erdbeben. Die Welle wird mit Seismographen registriert wie jede andere Erderschütterung, und zwar überall auf der Welt. Geophysiker können jedoch aufgrund ihrer Beschaffenheit eindeutig zwischen einer Erdbeben-Welle und einer künstlich von Explosionen hervorgerufenen unterscheiden.
INFRASCHALL: Große Explosionen erzeugen Infraschall, also Töne, die für das menschliche Ohr zu tief und deshalb unhörbar sind. Sie können in der Luft noch in großer Entfernung aufgespürt werden.
SCHALL: Weil sich Schall im Wasser sehr schnell und weit ausbreitet, lässt sich auch über weltweit verteilte, sogenannte hydroakustische Sensoren prüfen, ob ein Unterwasser-Atomtest stattgefunden hat.
RADIONUKLIDE UND EDELGASE: Außerdem lässt sich an radioaktiven Partikeln in der Atmosphäre ablesen, ob eine Atombombe explodiert ist. Auch das Edelgas Xenon wird bei solchen Ereignissen freigesetzt. Selbst kleine Veränderungen in der Atmosphäre können ermittelt und zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden.