Hollande im Zentrum des Anti-Terror-Kampfes

Paris (dpa) - In der französischen Hauptstadt hat eine Woche intensiver diplomatischer Beratungen über Konsequenzen aus den Terroranschlägen begonnen.

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Am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris erwartet. Schon am Montag kommt der britische Premierminister David Cameron. Außerdem fliegt der französische Staatspräsident François Hollande nach Washington und Moskau. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) sagte Hollande bei einem Treffen im Élysée-Palast Unterstützung im Kampf gegen Extremisten in Mali zu.

„Natürlich werden wir Frankreich helfen“, sagte Gabriel am Samstag vor Journalisten. Bislang gebe es noch keine genauen Wünsche für eine deutsche Unterstützung. Er erwarte aber, dass die französische Regierung ihre Anforderungen in den nächsten Tagen konkretisieren werde. Hollande dankte allen Deutschen für ihr Mitgefühl und das vielfältig zum Ausdruck gebrachte Beileid.

Der Wirtschaftsminister war als erstes Mitglied der Bundesregierung nach den Anschlägen nach Paris gekommen. Begleitet von seiner Frau, der dreijährigen Tochter und dem französischen Wirtschaftsminister Emmanuel Macron gedachte er am Place de la République der Terroropfer. Der Platz ist zum zentralen Ort für das Gedenken an die 130 Menschen geworden, die bei den Terrorangriffen am 13. November getötet worden waren. Noch immer versammeln sich fast rund um die Uhr zahllose Menschen zum Gedenken auf dem Platz.

Nach der entschlossenen Reaktion auf die Terroranschläge konnte Hollande in den Umfragen deutlich zulegen. In einer am Sonntag veröffentlichten Erhebung des Instituts Ifop zeigten sich 27 Prozent der Befragten mit seiner Amtsführung zufrieden, das sind sieben Prozentpunkte mehr als im Oktober.

Bei den Ermittlungen im Anschluss an den Anti-Terror-Einsatz vor den Toren von Paris ist die Identität des dritten Toten weiter ungeklärt. Die Ermittler konnten zwar die DNA des Mannes analysieren, fanden dafür aber keine Entsprechung in ihrer Datenbank. Der Unbekannte hatte sich nach Polizeiangaben bei dem Angriff auf eine Wohnung in der Vorstadt Saint-Denis selbst in die Luft gesprengt.

Die beiden anderen Toten des Einsatzes vom vergangenen Mittwoch sind Abdelhamid Abaaoud, der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Anschläge mit früherem Wohnsitz in Brüssel, und dessen Cousine Hasna Aitboulahcen. Verlängert wurde unterdessen die Untersuchungshaft des Mannes, der die konspirative Wohnung in Saint-Denis zur Verfügung gestellt haben soll. Die sieben anderen am Mittwoch festgenommenen Personen wurden wieder freigelassen.

Für die barbarischen Taten der Terroristen gebe es keine Entschuldigung, sagte der Frankfurter Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas der Tageszeitung „Le Monde“. Es müsse nun aber auch nach dem „Versagen der Integration in den sozialen Brandherden unserer Großstädte“ gefragt werden.