HU-Präsident will Änderungen bei Doktorarbeiten

Berlin (dpa) - Der Präsident der Berliner Humboldt Universität, Jan-Hendrik Olbertz, will angesichts der Affären um gefälschte Doktorarbeiten von Politikern das Promotionsrecht an seiner Hochschule verschärfen.

„Ich dringe darauf, dass es künftig eine Rahmenpromotionsordnung gibt, die vorschreibt, dass Abschlussarbeiten immer auch in elektronischer Form abgegeben werden“, sagte Olbertz der „Berliner Morgenpost“ (Donnerstag). So bestehe wenigstens immer die Möglichkeit, jede abgegebene Dissertation auf unerlaubte Übereinstimmungen mit anderen Arbeiten zu überprüfen.

Generell wollte der HU-Präsident nicht von einer Zunahme von Täuschungsversuchen sprechen. „Wir haben es vielmehr mit einem erwachten - und ich sage: zum Glück erwachten - öffentlichen Interesse zu tun, solchen Fällen nachzugehen“, sagte Olbertz der Zeitung. Die Skandalfälle hätten dem Ansehen des Doktorgrades geschadet. „Es geht dabei doch nicht in erster Linie um schmückendes Beiwerk für einen Namen, den man mal eben nebenher erwirbt“, betonte Olbertz, der zuvor Kultusminister von Sachsen-Anhalt war. An den Unis setze nun aber eine kritische Reflexion ein.