ifo-Experte: Stark-Rücktritt „kein gutes Zeichen“

München (dpa) - Der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark ist nach Einschätzung von ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen „kein gutes Zeichen“ für die Europäische Zentralbank.

Carstensen sagte der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag, er habe den Eindruck gehabt, dass Stark als Direktoriums-Mitglied der EZB „sehr stabilitätsorientiert gedacht und auch abgestimmt“ habe. Insbesondere die Staatsanleihen-Käufe der EZB von finanzschwächeren Staaten wie zuletzt Italien und Spanien waren innerhalb der EZB stark umstritten.

Carstensen hob aber auch hervor, allein wegen des Rücktritts von Stark sei der Euro nicht in Gefahr. Allerdings werde der Rückzug zumindest kurzfristig „zu einem Verlust an Glaubwürdigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) führen“. Zuletzt seien die Grenzen der Geld- und der Fiskalpolitik zunehmend verwischt worden. „Das ist ein weiterer Baustein.“