Iran warnt USA vor Religionskrieg in Nahost
Teheran (dpa) - Der Vizekommandeur der iranischen Revolutionsgarden hat die USA davor gewarnt, dass eine Militärintervention in Syrien zu einem Religionskrieg in Nahost führen könnte.
„Die Amerikaner sollten wissen, dass ein Krieg Energien in der Region freisetzt und dementsprechend bei Muslimen die Haltung verstärken könnte, dass es ein Religionskrieg ist“, sagte General Hussein Eslami laut Nachrichtenagentur Fars am Mittwoch.
Ein Krieg in Syrien würde nicht nur auf die syrische Regierung zielen, sondern auch auf den Islam, so der General. Nach seiner Darstellung stehen bei den amerikanischen Plänen die Interessen Israels im Vordergrund. „Daher steht bei einem Krieg nicht nur das Schicksal der Region, sondern zum Teil auch das der gesamten islamischen Welt an einem Wendpunkt“, sagte Eslami.
Eine Zustimmung des US-Kongresses zu einem Militärschlag gegen Syrien hält Teheran für nicht ausreichend. „Solange die Entscheidungen außerhalb der UN getroffen werden, sind sie auch nicht kompatibel mit internationalem Recht“, sagte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif laut Nachrichtenagentur ISNA. Außerdem würde ein Krieg in Syrien nur zu mehr Extremismus und Terrorismus in der Region führen. Nach Einschätzung des iranischen Chefdiplomaten hat US Präsident Barack Obama keinerlei Interesse an einem Syrienkrieg, „aber er lässt sich von gewissen Gruppen in der Region und Hardlinern in den USA in diese Falle locken“.
Iran steht im Syrien-Konflikt auf der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad, dem engsten Verbündeten Teherans im Kampf gegen den Erzfeind Israel. Die neue iranische Regierung von Präsident Hassan Ruhani ist vehement gegen einen westlichen Militäreinsatz in Syrien und hat sich mehrmals als Vermittler für eine friedliche Lösung angeboten.