Porträt James Mattis - Trumps scharfsinniger Verteidigungsminister

Washington (dpa) - Wenn Donald Trump über seinen Verteidigungsminister spricht, nennt er ihn nur allzu gerne „Mad Dog“ (verrückter Hund). Es heißt, das sei James Mattis' Spitzname im US-Marinekorps gewesen, weil er nur allzu gerne markige Sprüchen von sich gab.

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Mattis scheint nicht viel an dem Namen zu liegen. Vor ein paar Tagen sagte er Journalisten, sie sollten ihn Jim nennen.

Ohnehin ist die Bezeichnung irreführend. Der 66-Jährige ist kein Hardliner. Er gilt als sehr intelligent und scharfsinnig. Angeblich nennt er über 6000 Bücher sein Eigen.

Mattis hat noch einen anderen Spitznamen: „Warrior Monk“ (Krieger-Mönch) - in Anerkennung seiner völligen Hingabe zum Militärdienst. Daneben habe es kaum Zeit für das persönliche Leben gegeben, sagen Begleiter.

Mattis blickt auf eine 44-jährige Militärkarriere zurück, sie hat ihm über Parteigrenzen hinweg hohen Respekt eingebracht. Die Marines verehren ihn, weil er sich stets für sie einsetzte. Als er 2013 in den Ruhestand ging, zierten vier Sterne seine Uniform.

Mattis verfügt über intensive Kriegserfahrungen. Er war Bataillonskommandeur im ersten Golfkrieg, befehligte die Einsatztruppe Task Force 58 in Afghanistan und von 2002 bis 2004 - im Zuge der Irak-Invasion - die 1. US-Marineinfanteriedivision.

Von 2007 bis 2009 war er Oberkommandeur des Nato-Hauptquartiers für Transformation in Norfolk. 2010 nominierte ihn Präsident Barack Obama als Chef des strategisch überaus wichtigen US-Zentralkommandos, das die Einsätze im Nahen Osten überwacht.

Den Posten hatte Mattis bis 2013 inne. In dieser Zeit und danach entwickelte er sich zu einem Kritiker von Obamas Strategien im Irak, Afghanistan und im Krieg gegen den Terror.