„El Chapo“ Joaquín Guzmán: Kokain-Unternehmer und Ausbrecher-König
Mexiko-Stadt (dpa) - Er galt als der wohl mächtigste Drogenhändler der Welt: Bereits zweimal ist Joaquín „El Chapo“ Guzmán aus einem mexikanischen Hochsicherheitsgefängnis getürmt. Damit soll jetzt Schluss sein.
Die mexikanische Regierung hat den Chef des Sinaloa-Kartells an die USA ausgeliefert.
„El Chapo“ (Der Kurze) kam 1957 in dem Dorf La Tuna de Badiraguato im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa zur Welt. Der Sohn einer armen Familie verkaufte als Jugendlicher Orangen, bevor er sich in den 1980er Jahren der Drogenbande um Miguel Ángel Félix Gallardo anschloss. Nach der Festnahme des Chefs gründete er das Sinaloa-Kartell. Die US-Antidrogenbehörde DEA bezeichnet das Syndikat als multinationalen Großkonzern des organisierten Verbrechens.
Guzmán war 1993 in Guatemala festgenommen worden, doch 2001 gelang ihm die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Mexiko. Mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde US-Dollar schaffte er es auf die „Forbes“-Liste der reichsten Menschen der Welt.
Im Februar 2014 nahmen Marineinfanteristen „El Chapo“ in einem Apartment in der Küstenstadt Mazatlán im Westen des Landes fest. Gerade mal 17 Monate verbrachte der Drogenboss in Haft, dann entkam er im Juli vergangenen Jahres durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel in die Freiheit. Im Januar 2016 wurde Guzmán erneut gefasst. Nun könnte „El Chapo“ den Rest seines Lebens in einem amerikanischen Hochsicherheitsgefängnis verbringen müssen.