Kardinal Lehmann: Alltag macht christliches Leben mit Christus aus
Mainz (dpa) - Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hat zu Ostern an die Zusammengehörigkeit von Leben und Tod erinnert. Die Rede von der Auferstehung habe nur einen Sinn, wenn Leben und Tod miteinander in aller Offenheit und Ehrlichkeit konfrontiert würden.
Das betonte er am Sonntag in seiner Osterpredigt in Mainz laut vorab verbreiteter Mitteilung. „Der Tod ist immer noch das Ereignis in unserem Leben, an dem wir uns - im Bild gesprochen - regelrecht die Zähne ausbeißen.“
Das Bewusstsein, dass Gott die Menschen auch im Tod nicht verlasse, sei nicht selbstverständlich. Vieles im Leben sei bedrückend. „Wir müssen zum Beispiel etwas auf uns nehmen, ertragen und durchtragen, was uns beschwert, vielleicht ein Leben lang. Man denke nur an chronische Krankheiten, an die Erfahrung unübersteigbarer Grenzen auch unter uns Menschen, an den erschreckenden Unfrieden in unserer Welt“, sagte er im Mainzer Dom.
„Wir dürfen jedoch nie vergessen, was uns dazu Dietrich Bonhoeffer sagt: "Die Nacht ist noch nicht vorüber, aber es tagt schon."“ Die Bewährung im Alltag mache das christliche Leben mit Christus aus. Jesus Christus habe die Finsternis vertrieben, sagte der Kardinal.