Zum Tod von Kardinal Lehmann: Trauer um einen echten Pontifex
Düsseldorf/Mainz. Als einen Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft sowie zwischen den Konfessionen hat Präses Manfred Rekowski den verstorbenen Mainzer Bischof em. Kardinal Karl Lehmann gewürdigt: „Mit seiner langjährigen Amtszeit als Bischof von Mainz seit 1983 verbindet sich für die Evangelische Kirche im Rheinland ein besonders intensives ökumenisches Miteinander.
Wir haben Bruder Lehmann als einen echten Pontifex, einen Brückenbauer, erlebt: er hat Konfessionen übergreifend Brücken geschlagen und dabei immer wieder auf die Quellen verwiesen, aus denen wir gemeinsam schöpfen“, so der rheinische Präses in seinem Kondolenzschreiben an Lehmanns Nachfolger, Bischof Peter Kohlgraf. Die Evangelische Kirche im Rheinland trauere mit den katholischen Geschwistern.
Lehmann habe zugleich immer wieder Brücken zwischen Kirche und Gesellschaft geschlagen, den Diskurs über das Zusammenleben und den Zusammenhalt der Gesellschaft entscheidende Gegenwarts- und Zukunftsfragen gesucht und leidenschaftlich geführt. „Die drängenden gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Probleme, derer wir uns als große christliche Kirchen immer wieder anzunehmen haben, haben dem Bischof in seiner langen Amtszeit einiges zugemutet und vieles abverlangt. Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat er über lange Jahre mit vielen theologischen Beiträgen und großer Leitungsbegabung die Katholische Kirche und darüber hinaus auch die Ökumene in Deutschland und die Gesellschaft geprägt. Dafür hat die Evangelische Kirche im Rheinland ihm sehr zu danken und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, schreibt der Wuppertaler Rekowski.
„Auch wenn ich selbst nur wenige Jahre — seit März 2013 — mit Karl Kardinal Lehmann zusammengearbeitet habe, denke ich doch gerne an die stets von Offenheit und Herzlichkeit geprägten Begegnungen zurück. Auch meine Vorgänger im Amt — Manfred Kock und Nikolaus Schneider — haben sehr vertrauensvoll und gut mit Karl Kardinal Lehmann gemeinsam gewirkt. Als weltoffener Bruder im Glauben und als wacher Zeitgenosse war immer ein anregender Gesprächspartner mit Humor und Bodenständigkeit, Gerechtigkeitssinn und sozialem Gewissen“, stellt der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland fest. Red