Hintergrund Krieg im Jemen und Syrien: Die Bedeutung Saudi-Arabiens

Riad (dpa) - Saudi-Arabien hat sich offiziell den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch in Syrien auf die Fahnen geschrieben. Das sunnitische Königreich sieht sich selbst durch die Extremisten bedroht.

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Der IS ist für mehrere Anschläge in dem autokratisch regierten Land verantwortlich. Regelmäßig melden saudische Sicherheitsbehörden die Festnahme angeblicher IS-Anhänger.

Das Königreich gehört zu der US-geführten internationalen Koalition, die den IS in Syrien bekämpft. Unklar ist aber, ob und wie häufig saudische Jets tatsächlich Angriffe fliegen. Im Irak greift Saudi-Arabien nicht in den Kampf gegen den IS um Mossul ein.

Kritiker werfen Saudi-Arabien vor, die Monarchie unterstütze den Kampf gegen den IS allenfalls halbherzig. Sie verweisen zugleich darauf, dass sich die extremistische Ideologie des IS aus dem Wahhabismus speist, der streng-konservativen Lesart des Islams, die im autoritär regierten Saudi-Arabien vorherrscht. Beiden gemeinsam ist ihre scharfe Ablehnung des schiitischen Islams. Zudem gibt es Vorwürfe, saudisches Geld fließe an dschihadistische Gruppen.

Im Jemen fliegen saudische Jets seit 2015 Luftangriffe gegen die schiitischen Huthi-Rebellen, bei denen immer wieder auch viele Zivilisten sterben. Nach einem Bombardement auf eine Trauerfeier in Sanaa mit mindestens 140 Toten forderte die US-Regierung ihren Verbündeten 2016 sogar vergeblich auf, die Angriffe einzustellen. Die humanitäre Situation ist wegen der Gewalt katastrophal: Millionen Jemeniten sind vom Hungertod bedroht. Zudem sind in den vergangenen Wochen bereits mehr als 200 Menschen an Cholera gestorben.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnet einige Bombardements des saudischen Bündnisses als Kriegsverbrechen. Im Syrien-Krieg hatte Riad Damaskus und seinen Verbündeten Moskau wiederholt für zivile Opfer bei Luftangriffen kritisiert.