Kriminalbeamte zu Kölner Übergriffen: „Kein neues Phänomen“
Berlin (dpa) - Aus Sicht des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) handelt es sich bei den Übergriffen auf Frauen in Köln um eine längst bekannte Masche.
„Wer von einer neuen Dimension organisierter Kriminalität spricht, der irrt oder es fehlen ihm kriminalistische und kriminologische Erkenntnisse“, sagte der Bundesvorsitzende des Berufsverbands, André Schulz, dem „Handelsblatt“.
In der Silvesternacht waren vor dem Kölner Hauptbahnhof Dutzende Frauen aus größeren Gruppen von Männern heraus attackiert worden. Es soll zu Sexualdelikten und Diebstählen gekommen sein.
„Das sogenannte Antanzen durch Täter, die oftmals aus Nordafrika oder dem Balkan stammen, ist der Bandenkriminalität zuzuordnen und kein neues kriminalistisches Phänomen“, sagte Schulz. Ziel der Täter sei es, die Opfer zu überrumpeln, abzulenken und ihnen Wertsachen zu entwenden, sagte Schulz laut „Handelsblatt“. „Diese Tätergruppierungen begehen nach unseren Erkenntnissen nicht nur Trick- und Taschendiebstähle, sondern auch Raubdelikte sowie Kfz- und Wohnungseinbrüche.“
Die Polizei habe dies mehrfach thematisiert. Jetzt nützten „keine vollmundigen Politikerforderungen“. Das Problem sei zum größten Teil hausgemacht. Forderungen nach einer angemessenen Personalstärke seien regelmäßig ignoriert worden, kritisierte Schulz.