„Einsame Wölfe“ Lächelnd in den Tod: IS-Terroristen drohen dem Westen
Istanbul (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Bombenanschlag in Manchester mit mindestens 22 Todesopfern für sich reklamiert. Sympathisanten und Anschlagsziele im westlichen Ausland nehmen in der Propaganda der sunnitischen Extremisten großen Raum ein.
In Videos und Audiobotschaften drohen sie immer wieder mit Attentaten in Ländern, die sich an dem US-geführten Bündnis beteiligen, das in Syrien und im Irak den IS bekämpft. So kündigte der mittlerweile getötete IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani vor mehr als zwei Jahren Anschläge auf das Weiße Haus in Washington, den Big Ben in London und den Eiffelturm in Paris an.
Die Propaganda zielt auch darauf ab, Einzeltäter, so genannte „einsame Wölfe“, zu Anschlägen zu motivieren und anzuleiten. In einer IS-Publikation gaben die Autoren etwa genaue Anweisungen, wie der Angriff eines Einzeltäter erfolgen sollte. Dafür sei ein großes Fahrzeug geeignet, das in eine Menschenmenge fahre - wie in Nizza und Berlin geschehen.
Erst in der vergangenen Woche tauchte ein rund 44-minütiges Video mit dem Titel „Wir werden euch auf unsere Wege führen“ auf, das IS-Kämpfer aus dem Irak verbreitet haben. Auch in diesem Film wird am Ende zu Anschlägen mit großen Fahrzeugen auf Veranstaltungen oder andere Menschenansammlungen aufgerufen. Gezeigt werden potenzielle Ziele, darunter in den USA, aber auch in der Türkei. Ein Amerikaner ruft darin seine Landsleute auf, „Ungläubige“ zu töten. Auch der Berliner Attentäter Anis Amri wird in dem Video gelobt.
Der Film verherrlicht Selbstmordanschläge mit Fahrzeugen in der nordirakischen Stadt Mossul und dem Umland. Zu sehen sind IS-Kämpfer aus mehreren westlichen Ländern und aus Russland. Auch ein Brite mit dem Kampfnamen Abu Sakaria al-Britani tritt auf. In dem Video steigt er in einen mit Sprengstoff beladenen Wagen. Dabei lacht er strahlend in die Kamera. Später detoniert das Fahrzeug neben einem Panzer.