+++ Live-Ticker zum Japan-Beben +++
Tokio/Berlin (dpa) - Live-Ticker zum Erdbeben in Japan:
[01:07] +++ Reaktorexperte: Deutsche AKW-Laufzeitverlängerung kippen +++
Der Kernkraftexperte Lothar Hahn fordert, die Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomreaktoren rückgängig zu machen. „Es war ein Fehler, den Atomkonsens aufzukündigen“, sagte Hahn, der bis 2010 Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) war. Hahn zufolge wurden nach dem Atomkonsens des Jahres 2000 gerade bei älteren Reaktoren Nachrüstungen wegen der kurzen Restlaufzeiten unterlassen. „Das schien vertretbar. Jetzt, bei acht oder 14 Jahren längerer Laufzeit, ist es das nicht mehr“, sagte der Physiker.
[00:57] +++ Versorger Tepco verschiebt Stromabschaltung +++
Der japanische Stromversorger Tepco verschiebt die geplante Drosselung seiner Energieversorgung. Nun soll die Stromversorgung erst einige Stunden später am Montagvormittag oder -mittag heruntergefahren werden. Die Verschiebung wurde möglich, weil sich ein geringerer Verbrauch abzeichnet.
[00:28] +++ Botschaften legen ihren Staatsbürgern Ausreise aus Japan nahe +++
Die Botschaften mehrerer europäischer Staaten in Japan haben ihren Bürgern wegen drohender Nachbeben und eines möglichen GAU im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima die Ausreise nahegelegt.
[23:44] +++ USA schicken Atomexperten +++
Die USA haben ein Team von Nuklearexperten in die Krisenregion entsandt. Sie sind Experten für Siedewasserreaktoren. Block 1 im japanischen AKW Fukushima ist ein Reaktor dieses Typs.
[23:43] +++ Strahlungsgrenzwerte in Fukushima wieder überschritten +++
Die erlaubten Grenzwerte für radioaktive Strahlung sind im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima erneut überschritten worden. Schon am Sonntag waren in dem japanischen AKW Spitzenwerte von mehr als 1200 Mikrosievert statt der erlaubten 500 Mikrosievert gemessen worden. Regierungsbeamte versicherten am Sonntag, von den Strahlungswerten gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus.
[22:56] +++ IAEA: Bei Onagawa keine Radioaktivität ausgetreten +++
Im japanischen AKW Onagawa ist nach Expertendarstellung keine Radioaktivität ausgetreten. Die in der Gegend gemessene Radioaktivität über dem Grenzwert könnte vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima stammen. Alle drei Reaktoren in Onagawa setzen keine Radioaktivität frei. Inzwischen sind die Werte rund um das Werk wieder auf normalem Niveau.
[20:48] +++ Mehr als 500 000 Menschen obdachlos +++
In den japanischen Katastrophenregionen mussten bisher etwa 530 000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen, meldet die Nachrichtenagentur Kyodo. Rund 450 000 waren durch das Beben und den Tsunami obdachlos geworden. Weitere 80 000 mussten ihre Unterkünfte verlassen, als die Behörden die Sicherheitszone um die havarierten Kernkraftwerke in Fukushima auf 20 Kilometer ausdehnten.
[18:47] +++ Opferzahl nach Beben in Japan steigt weiter +++
Die Zahl der Opfer des Erdbebens und Tsunamis steigt und steigt. Die Behörden identifizierten bislang 1597 Opfer, 1481 gelten noch als vermisst. in diese Zahlen eingeschlossen sind 200 bis 300 Opfer, die an der Küste der Präfektur Miyagi gefunden wurden.
[18:47] +++ Lage im Atomkraftwerk Tokai laut Betreiber unter Kontrolle +++
Im Kernkraftwerk Tokai hat sich die Lage nach Angaben der Betreiberfirma wieder entspannt. Eine von zwei Pumpen für das Kühlsystem war ausgefallen. Lokale Behörden sagten, es gebe keinen Grund zur Sorge, da die verbleibende Pumpe problemlos arbeite.
[17:19] +++ Atomunfall heizt Debatte über Biblis an +++
Ein Atomunfall wie in Fukushima ist nach Einschätzung von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in Biblis nicht möglich. Aber: „Wir nehmen die Situation sehr ernst. Wir analysieren die Vorkommnisse und werden Konsequenzen ziehen, falls dies notwendig wird“, heißt es in einer Mitteilung.
[17:10] +++ Kühlsystem in drittem Atomkraftwerk in Japan ausgefallen +++
In einem dritten Atomkraftwerk in Japan ist das Kühlsystem ausgefallen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet. Es handelt sich um das AKW Tokai an der Ostküste südlich von Fukushima.
[16:52] +++ Brandenburg fordert Aus für AKW-Laufzeitverlängerung +++
[16:38] +++ THW-Rettungsteam fährt weiter Richtung Nord-Japan +++
Das Rettungsteam des Technischen Hilfswerks (THW) hat seine Fahrt in die vom Tsunami zerstörten Gebiete im Nordosten Japans fortgesetzt. An einer Raststätte südlich der Stadt Sendai werde kurz getankt und dann fahre das Team wie geplant weiter nach Tome in der Provinz Miyagi, sagte der Teamleiter Ulf Langemeier der Deutschen Presse-Agentur am Telefon.
[16:37] +++ Vulkanausbruch im Süden Japans +++
Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben und der Tsunamiwelle ist im Süden des Landes ein Vulkan ausgebrochen. Wie die japanische Wetteragentur berichtete, spuckte der Shinmoedake Asche und Felsen bis zu vier Kilometer in die Luft. Ob der Ausbruch in Verbindung mit dem Erdbeben vom Freitag steht, blieb zunächst unklar. Der 1421 Meter hohe Vulkan war nach einer Ruhezeit von mehr als 50 Jahren seit Januar wiederholt aktiv. Im Februar rieten die Behörden Einwohnern in der unmittelbaren Umgebung zur Flucht, seit Anfang März hatte der Vulkan aber keine weitere Aktivität gezeigt.
[16:25] +++ Japan schließt Steuererhöhungen aus +++
Das hoch verschuldete Japan will den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben ohne Steuererhöhungen stemmen. Das sagte Premierminister Naoto Kan nach einem Treffen mit Vertretern der Opposition.
[16:23] +++ Bundesweit Mahnwachen für den Atomausstieg geplant +++
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat für Montagabend um 18.00 Uhr zu Mahnwachen aus Anlass der Atomkatastrophe in Japan aufgerufen. Bundesweit seien in zahlreichen Städten Kundgebungen geplant, teilte der Verband in Bonn mit. Die Umweltschützer riefen dazu auf, spontan eigene Mahnwachen auf öffentlichen Plätzen oder vor Atomkonzernen zu bilden.
[16:15] +++ Atomkraftgegner protestieren am Zwischenlager Gorleben +++
Mehrere hundert Kernkraftgegner haben im niedersächsischen Gorleben für einen Atomausstieg demonstriert. Zunächst hätten rund 30 Traktoren die Zufahrt zu dem Lager verstellt, anschließend hätten über 400 Demonstranten das Gelände vorübergehend besetzt, erklärte der Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke. Die Polizei sprach von mehr als 200 Teilnehmern.
[16:09] +++ Westerwelle: Bisher keine Hinweise auf deutsche Opfer +++
Bei der Erdbebenkatastrophe in Japan sind nach bisherigen Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes keine Deutschen gestorben. „Wir haben weiterhin keine Hinweise, dass Deutsche unter den Opfern sind“, sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) in Berlin. Dies sei aber noch keine endgültige Einschätzung, die Lage in Japan sei noch sehr unübersichtlich.
[16:06] +++ Experten: Zusätzliche Gefahr durch hochgiftiges Plutonium +++
[16:05] +++ Gabriel: Ältere AKW sofort abschalten +++
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die sofortige Abschaltung älterer deutscher Atomkraftwerke gefordert. Ein Super-GAU sei auch in Deutschland „keine rein theoretische Rechengröße“, sagte Gabriel in Berlin. Dies hätten frühere Fälle wie die in Harrisburg (USA) und Tschernobyl (Ukraine) gezeigt. Zwar seien derart schwere Erbeben mit anschließendem Tsunami wie in Japan in Deutschland und Europa nicht denkbar, aber auch hier seien Stromausfälle möglich, sagte der frühere Bundesumweltminister. Er warf Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltminister Norbert Röttgen (beide CDU) vor, die Bevölkerung beschwichtigen zu wollen.
[16:02] +++ IAEA: Nuklearer Notfall bei weiterem Atomkraftwerk +++
Die japanischen Behörden haben auch für das Atomkraftwerk Onagawa den nuklearen Notfall ausgerufen. Das teilte das Land der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien mit. Der Betreiber habe die Situation als niedrigste Stufe des nuklearen Notfalls eingeschätzt. Man habe die drei Reaktoren in dem Atomkraftwerk aber unter Kontrolle.
[15:45] +++ Südwest-SPD setzt im Wahlkampf auf Atomdebatte +++
[15:18] +++ Autoexperte Dudenhöffer erwartet Dämpfer für Japans Autoindustrie +++
[15:16] +++ Öko-Institut: Kernschmelze sehr wahrscheinlich +++
Bei dem schweren Unfall im Atomkraftwerk Fukushima spricht nach Einschätzung des Darmstädter Öko-Instituts alles für eine teilweise Kernschmelze. „Genaues weiß man aber nicht“, sagte Atomexperte Christoph Pistner der Nachrichtenagentur dpa in Darmstadt.
[15:04] +++ Trittin: Deutsche Atomkraftwerke nicht nachrüstbar +++
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat die Ankündigung der Bundesregierung kritisiert, nach dem Atomunfall in Japan die Sicherheitsstandards deutscher Atomkraftwerke zu überprüfen. „Es ist eine zweideutige Botschaft, auf der einen Seite zu behaupten, deutsche Anlagen seien sicher, auf der anderen Seite eine Überprüfung anzukündigen, wie es die Kanzlerin tat“, sagte Trittin in Berlin.
[14:59] +++ Weltverband: Eltern von japanischer Biathletin Owada vermisst +++
[14:51] +++ Mappus will Konsequenzen aus Atomunglück prüfen +++
Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) eine „unverzügliche sorgfältige Prüfung möglicher Konsequenzen für Baden-Württemberg“ angekündigt. Zur Frage einer Änderung der verlängerten Atomkraftwerk-Laufzeiten sagte Mappus in Mittelbiberach: „Ich stehe zu allen Diskussionen, was möglich ist, bereit.“ Atomkraftwerke im Südwesten, die nicht den Sicherheitsanforderungen entsprächen, müssten abgeschaltet werden.
[14:41] +++ Bundesliga trauert mit Japan - Judokas zurück +++
[14:37] +++ Japans Regierungschef: Lage in Fukushima alarmierend +++
Japans Ministerpräsident Naoto Kan sieht sein Land vor einer historischen Notlage. Kan bezeichnete die Katastrophe - auch im Blick auf die Atomkraftwerke - als schlimmste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Zur Überwindung der Krise komme es nun auf jeden einzelnen Japaner an, sagte Kan weiter. „Wir haben keine Wahl, als mit dieser Situation umzugehen und müssen davon ausgehen, dass die Opferzahl in den Zehntausenden liegen wird,“ sagte Naoto Takeuchi, der Polizeichef der am stärksten betroffenen Präfektur Miyagi. Die Lage im Umkreis von Fukushima bezeichnete Kan als alarmierend.
[14:37] +++ Energie-Agentur fordert Rückkehr zum Atomausstieg +++
[14:37] +++ Grüne beraten in Berlin über Atom-Konsequenzen für Deutschland +++
[14:32] +++ Bayern will Atom-Sicherheit überprüfen +++
Bayern will die Sicherheit der Kernkraftwerke grundsätzlich überprüfen. „Es ist ein so fundamentales Ereignis, dass wir wirklich alles hinterfragen müssen“, sagte Landesumweltminister Markus Söder (CSU) in München. Es gehe nun darum, „Sicherheit nicht nur zu optimieren, sondern zu maximieren“. Söder wehrte sich gegen den Vorwurf, die Gefahren unterschätzt zu haben. „Eine solche Katastrophe konnte keiner vorhersehen. Die Natur schreibt ein anderes Drehbuch als der Mensch.“ Der Umstieg auf erneuerbare Energien müsse nun beschleunigt werden.
[14:29] +++ Greenpeace: Unverantwortliche Informationspolitik Japans +++
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat der japanischen Regierung vorgeworfen, entscheidende Informationen zu dem schweren Atomunfall zu verschweigen und so die Menschen massiv zu gefährden. „Es ist unverantwortlich, wie die japanische Regierung und die Betreibergesellschaft dort ihre Informationspolitik betreiben“, sagte Christoph von Lieven, Energie-Experte bei Greenpeace, der dpa. Die Atomkraftwerke seien abgesperrt, es gebe keine unabhängigen Messungen der ausgetretenen Radioaktivität und „keine Berichte der Regierung und der Betreibergesellschaft, denen man trauen kann“.
[14:24] +++ Zehn Deutsche waren während des Bebens in Fukushima +++
Zehn deutsche Mitarbeiter eines Kernkraftwerksherstellers waren während des Erdbebens auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fukushima in Japan. „Wir hatten Kontakt mit den Mitarbeitern. Sie sind alle wohlauf und gesund“, sagte der Sprecher des Kraftwerkherstellers Areva NP GmbH, Mathias Schuch, am Sonntag dem Radiosender FFH.
[14:19] +++ FDP warnt SPD und Grüne vor Atom-Instrumentalisierung +++
FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat SPD und Grüne davor gewarnt, den Atomunfall in Japan für den Wahlkampf zu nutzen. „In Japan wird noch um die Bewältigung einer beispiellosen Katastrophe gekämpft. Sozialdemokraten und Grüne sollten der Versuchung widerstehen, ohne Analyse daraus politisches Kapital für Landtagswahlkämpfe zu schlagen“, erklärte Lindner in Berlin.
[14:16] +++ FDP will Bundestagsdebatte über Reaktorsicherheit +++
Nach dem Reaktorunfall in Japan stellt sich für die FDP derzeit nicht die Frage nach einem Stopp der Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke. Nötig sei vielmehr eine Bundestagsdebatte über die Sicherheit der deutschen Meiler, sagte die Bundestagsfraktionsvorsitzende Birgit Homburger bei einem kleinen Parteitag der baden-württembergischen FDP in Kirchentellinsfurt.
[14:10] +++ Wind treibt Radioaktivität aufs Meer +++
[13:52] +++ Regierungssprecher korrigiert sich zu Kernschmelze +++
Ein japanischer Regierungssprecher hat seine eigenen Aussagen über eine Kernschmelze im erdbebenbeschädigten Kraftwerk Fukushima Eins zurückgenommen. Yukio Edano sagte, es habe im Reaktor 3 am Sonntag keine Kernschmelze stattgefunden. Radioaktive Strahlungswerte im Kraftwerk überschritten am Sonntag die zugelassenen Werte, doch Edano versicherte, es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.
[13:43] +++ Auswärtiges Amt: Deutsche Kerntechniker in Japan reisen bald aus +++
Die deutschen Kerntechniker, die sich während des Erdbebens im Gebiet rund um das japanische Atomkraftwerk Fukushima aufgehalten haben, sollen bald nach Hause kommen. Wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mitteilte, befinden sich die Fachleute bereits am Flughafen in der Hauptstadt Tokio und reisen vermutlich noch am Abend aus. Die deutsche Botschaft sei dabei behilflich.
[13:33] +++ Strahlenexperte Lengfelder: Fukushima „schlimmer als Tschernobyl“ ++
[13:06] +++ Regierungschef bezeichnet Lage in Fukushima als alarmierend +++
Japans Ministerpräsident Naoto Kan sieht sein Land vor einer historischen Notlage. Kan bezeichnete die Katastrophe - auch im Blick auf die Atomkraftwerke - als schlimmste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Zur Überwindung der Krise komme es nun auf jeden einzelnen Japaner an, so Kan weiter. Die Lage im Umkreis von Fukushima bezeichnete Kan als alarmierend. Nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem anschließenden Tsunami berichteten verschiedene Quellen am Wochenende über Kernschmelzen in zwei Reaktoren des Atomkomplexes.
[12:41] +++ Bereits mehr als 1000 Erdbebentote gefunden +++
Nach dem verheerenden Erdbeben sind bis zum Abend (Ortszeit) mehr als 1000 Todesopfer gefunden worden. Dies bestätigte die japanische Polizei. Die Opferzahl könnte jedoch noch um ein Vielfaches steigen. Der Polizeichef der schwer betroffenen Präfektur Miyagi sagte, er befürchte mehr als 10 000 Tote nur in seiner Region.
[12:20] +++ Japans Regierung warnt vor Strom-Engpass +++
Japan drohen nach dem schweren Erdbeben und den Schäden an Atomanlagen im Nordosten des Landes massive Engpässe in der Stromversorgung. Um große Blackouts zu vermeiden, planen die Stromkonzerne, Energie zu rationieren. Die Maßnahme müsse wohl mehrere Wochen angewendet werden, sagten Regierungsbeamte.
[12:09] +++ Offiziell bestätigt: Erdbeben-Opferzahl übersteigt 1000 +++
[12:07] +++ Japans Börsen: Rutsch unter 10 000 Punkte erwartet +++
Das verheerende Erdbeben wird Japans Aktienmärkte weiter unter Druck setzen. Experten befürchten, dass der Nikkei-Index zum Wochenbeginn unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten fallen werde. Der Nikkei Index hatte am Freitag 1.7 Prozent verloren und schloss bei 10.254,43 Punkten, dem niedrigsten Stand seit Ende Januar. Zu diesem Zeitpunkt waren die Auswirkungen des Bebens allerdings noch gar nicht absehbar.
[11:21] +++ Japan bewegt TV-Zuschauer +++
Die furchtbare Erdbebenkatastrophe in Japan und die Gefahr an den beschädigten Atomkraftwerken bewegt die deutschen Fernsehzuschauer: 8,74 Millionen Menschen (27,9 Prozent Marktanteil) haben in Deutschland am Samstagabend die „Tagesschau“ um 20 Uhr in der ARD eingeschaltet. Gemeinsam mit den Ausstrahlungen in den Dritten, 3sat und Phoenix kam die Nachrichtensendung sogar auf 12,06 Millionen Zuschauer (38,5 Prozent), wie „meedia.de“ berichtete. Keine „Tagesschau“ seit der Fußball-WM 2010 habe so viele Zuschauer gehabt, schrieb der Internet-Branchendienst.
[11:18] +++ Japans Eisschnellläufer in großer Sorge +++
Die Erdbeben-Katastrophe hat die japanischen Eisschnellläufer bei der Weltmeisterschaft in Inzell mit großer Sorge erfüllt. „Zwar hat keiner unserer Läufer irgendwelche negativen Nachrichten von den Familien aus der Heimat erhalten, aber es ist dennoch eine ganz schwierige Situation“, meinte Trainer Akira Kuroiwa, der 1983 und 1987 selbst Weltmeister im Sprint-Vierkampf war.
[10:16] +++ Russland schickt Flüssiggas nach Japan +++
Nach dem verheerenden Erdbeben in Japan liefert Russland dem Inselstaat zusätzliches Flüssiggas. Ein Tankschiff mit 19 500 Kubikmetern Flüssiggas an Bord sei von der Pazifik-Insel Sachalin im russischen Fernen Osten aus in See gestochen, meldete die Agentur Interfax. An diesem Montag solle eine weitere Ladung mit 100 000 Kubikmetern folgen. „Japan hat bereits um eine Anhebung der Energielieferungen gebeten“, sagte Vizeregierungschef Igor Setschin. Zudem schickte Russland etwa 200 Rettungskräfte, Ärzte und Psychologen nach Japan.
[10:03] +++ Australien verlangt bessere Aufklärung über Atomgefahr +++
[09:32] +++ Flugverkehr Frankfurt-Japan weitgehend normal +++
Die Maschinen zwischen Japan und Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt sollen auch heute weitgehend nach Plan fliegen. Lediglich ein Lufthansa-Flug nach Nagoya wurde annulliert, die anderen vier Maschinen nach Tokio und Osaka sollen wie geplant starten. Die Lufthansa-Maschine aus Tokio wird etwa drei Stunden verspätet erwartet, die anderen beiden Flüge aus der japanischen Hauptstadt sowie die Maschinen aus den südlicher gelegenen Städten Osaka und Nagoya sollen pünktlich oder nur leicht verspätet landen.
[08:43] +++ Schalkes Uchida: „Gedanken gehören Landsleuten“ +++
[08:30] +++ Ex-Chef der deutschen Reaktoraufsicht: „Situation auf der Kippe“ +++
Japan steht nach Meinung des Nuklearexperten Wolfgang Renneberg vor einem Super-GAU, wenn im Atomkomplex Fukushima nicht rasch die Probleme mit der Kühlung gelöst werden. Brennstäbe drohen zu zerschmelzen und mehrere Reaktorbehälter könnten durch Hitze, Druck, Gase und gestiegene Radioaktivität zerstört werden. „Das ist im Augenblick eine Situation auf der Kippe“, sagt der langjährige Leiter der Abteilung für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium der Deutschen Presse-Agentur.
[08:15] +++ Möglicherweise 10 000 Tote in Japan +++
In der Katastrophenregion Miyagi hat es möglicherweise 10 000 Tote gegeben. Das berichtete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf die örtliche Polizei.
[08:14] +++ THW-Rettungsteam will trotz Strahlung ausrücken +++
Ein Rettungsteam des Technischen Hilfswerks bereitet nach seiner Ankunft in Japan trotz radioaktiver Strahlung in einigen Regionen seinen Einsatz vor. „Wir fahren jetzt mit einem Bus und zwei Trucks vom Flughafen Narita los“, sagte Teamleiter Uf Langemeier der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei der Ort Tome in der Präfektur Miyagi nördlich der Stadt Sendai.
[08:01] +++ Regierung rechnet mit Kernschmelze in Reaktor 3 +++
Im Reaktor 3 des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima Eins ist es nach Angaben eines Regierungssprechers möglicherweise zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen. Wie bereits zuvor am Reaktor Nummer 1 sei die Kühlfunktion ausgefallen. Dadurch sei das Kühlwasser zurückgegangen. „Es kann sein, dass es eine geringe Kernschmelze gab“, sagte Yukio Edano am Sonntag.
[07:44] +++ Weitere 600 Tote an Japans Küste gefunden +++
Nach dem schweren Erdbeben und dem anschließenden Tsunami sind an den Küsten der Provinzen Miyagi und Iwate mehr als 600 Leichen gefunden worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag. Insgesamt gehen die Behörden demnach bisher von mehr als 2000 Toten aus. Die Zahl ergibt sich aus den bislang offiziell gemeldeten rund 800 Toten und den Vermissten. Allerdings wird erwartet, dass die Zahl der Todesopfer noch weiter steigt. In der Krisenregion im Nordosten Japans hatten die Behörden zu Zehntausenden von Menschen bisher noch keinen Kontakt.
[07:23] +++ 400 Mal erhöhte Radioaktivität in Provinz Miyagi +++
In der nordöstlichen japanischen Provinz Miyagi haben Atomexperten eine 400 Mal höhere Radioaktivität als normal gemessen. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreibergesellschaft Tohoku. Ein Sprecher des Unternehmen sagte, die Reaktoren in der Region seien stabil. Um das AKW Onagawa sei eine erhöhte Radioaktivität festgestellt worden. Man gehe davon aus, dass dies nicht von dem Reaktor stamme. Es bestünden keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, hieß es. Experten vermuten, dass der Wind Radioaktivität aus der Provinz Fukushima herübergeweht habe. Dort waren AKWs beim Erdbeben beschädigt worden.
[06:18] +++ Deutsche Schule in Japan lässt Unterricht ausfallen +++
[04:59] +++ Stärke des Großbebens in Japan auf 9,0 angehoben +++
Das verheerende Erdbeben in Japan vom vergangenen Freitag hatte nach revidierten Angaben eine Stärke von 9,0. Das gab die Meteorologische Behörde in Tokio am Sonntag bekannt. Zuvor hatte sie die Stärke auf 8,8 beziffert, während amerikanische Seismologen 8,9 gemessen hatten. Unterdessen arbeiten die Einsatzkräfte auf Hochtouren. 390 000 Menschen sind nach Medienberichten vor den verheerenden Zerstörungen geflohen.
[04:30] +++ Erhöhte Radioaktivität um AKW in Japan +++
In Japan versuchen Techniker, die Reaktoren in den beschädigten Atomkraftwerken in der Provinz Fukushima zu sichern. Auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fukushima Eins überschritt die Radioaktivität nach Angaben des Betreibers TEPCO vom Sonntag zeitweise die gesetzlichen Grenzwerte. Im Reaktor 3 des AKW Fukushima Eins werde Wasser zum Abkühlen der Brennstäbe eingeführt, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Sonntag. Die Radioaktivität in diesem Reaktor sei aber gering und unter Kontrolle.
[01:14] +++ Weiterer Reaktor in Japan soll radioaktiven Dampf abgeben +++
Im Kraftwerk Fukushima Eins treten immer neue Probleme auf. Experten sind dabei, aus einem weiteren Reaktor radioaktiven Dampf nach außen abzulassen.
[00:05] +++ Kyodo: 15 Personen in Umgebung von Fukushima verstrahlt +++
[00:01] +++ 200 000 Menschen vor Atomunfall in Sicherheit gebracht +++
[23:54] +++ Weiterer Reaktor im AKW Fukushima verliert Kühlung +++
In Fukushima droht ein weiterer Reaktor außer Kontrolle zu geraten. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete am Sonntagmorgen (Ortszeit), in einem sechsten Reaktorblock falle die Kühlung aus.
[23:36] +++ Zeitung: Deutsche Kerntechniker beim Erdbeben in Fukushima +++
Das Auswärtige Amt geht Hinweisen nach, wonach sich ein deutscher Kerntechniker im Katastrophengebiet rund um das Atomkraftwerk Fukushima aufhalten könnte. Man stehe mit dessen Angehörigen in engem Kontakt, sagte eine Sprecherin. Zuvor hatte sich eine Frau bei der dpa gemeldet, deren Mann für den französischen Atomkonzern Areva in dem Unglückskraftwerk gearbeitet haben soll.
[22:35] +++ Techniker in Fukushima fluten Problemreaktor mit Meerwasser +++
[22:08] +++ Röttgen: „Kernenergie ist ein Auslaufmodell“ +++
Nach Beratungen der Bundesregierung zum Atomunfall in Japan hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) die Kernenergie als Auslaufmodell bezeichnet. In einem Interview der ARD-Sendung „Tagesthemen“ sagte Röttgen am Samstagabend: „Wir betrachten sie als Brücke, das heißt, sie ist ein Auslaufmodell.“ Die Ereignisse dieser Tage hätten bewusst gemacht, „dass wir eine andere Energieversorgung brauchen.“
[22:07] +++ Japans Unterhaltungsbranche sagt Veranstaltungen ab +++
[21:02] +++ Deutsche Satellitenbilder zeigen Tsunami-Folgen +++
Satellitendaten aus Deutschland helfen bei der Bewältigung der Naturkatastrophe in Japan - und zeigen, dass der Tsunami stellenweise bis zu fünf Kilometer ins Land vorgedrungen ist. „Wir können die schweren Schäden an Straßen, Brücken, Gebäuden gut erkennen. Dies sind wichtige Informationen für die Helfer vor Ort“, erklärte Stefan Voigt, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München. Dort hatten Experten 36 Stunden lang Daten und Satellitenbilder ausgewertet.