Porträt Mann der Zahlen: Neuer Opel-Chef Michael Lohscheller

Rüsselsheim (dpa) - Er kam als Mann der Zahlen zu Opel und soll nun genau das machen, was er am besten kann: Rechnen. Michael Lohscheller (48) soll den Autobauer unter das Dach des PSA-Konzerns führen.

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Und die Vorgaben der Franzosen sind eindeutig: Opel müsse spätestens 2020 Gewinn machen, bekräftigte PSA-Chef Carlos Tavares im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Innerhalb von 100 Tagen nach Vollzug der Opel-Übernahme solle das Management in Rüsselsheim einen Plan vorlegen, wie das zu schaffen sei. Schon ab Mitte September, pünktlich zur Automesse IAA in Frankfurt, könnte PSA Peugeot Citroën bei der bisherigen GM-Tochter Opel das Sagen haben.

Erfahrungen in der Automobilbranche hat Lohscheller reichlich gesammelt: Daimler, Mitsubishi Motors Europe, Volkswagen. Vor seinem Wechsel zu Opel am 1. September 2012 war er Vize-Chef und Finanzvorstand bei Volkswagen in Amerika. Finanzen, IT, Einkauf, Logistik - in mehr als 20 Jahren Berufserfahrung trug der Manager in vielen Bereichen Verantwortung, zuletzt als Finanzchef von Opel.

Geboren am 12. November 1968, studierte Lohscheller an der Hochschule Osnabrück sowie an der Universität Barcelona und schloss als Diplom-Kaufmann (FH) ab. Berufsbegleitend absolvierte er später an der Londoner Brunel University von 1993 bis 1996 ein Studium in europäischem Marketing-Management.

Bei Opel übernimmt der verheiratete Vater zweier Kinder nun die Verantwortung für 38 000 Mitarbeiter. Dass die Wahl nach dem Rücktritt von Karl-Thomas Neumann auf ihn fiel, findet Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer durchaus plausibel: „Das ist der Mann, der die Kosten bei Opel am besten kennt.“ Lohscheller selbst hatte sich in einem „Handelsblatt“-Interview vor gut einem Jahr voller Tatendrang gezeigt: „Wir schalten jetzt ganz klar auf Angriff.“