Zwischenlandung in Köln/Bonn Entwarnung nach angeblichen Terror-Gesprächen im Flieger

Köln (dpa) - Nach der ungeplanten Zwischenlandung eines Flugzeugs wegen angeblicher Terror-Gespräche von Passagieren gibt die Polizei Entwarnung: Drei am Samstag am Kölner Flughafen festgenommene Männer kommen wieder auf freien Fuß.

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Das teilte ein Sprecher der Polizei am Sonntag mit.

Die Polizei hatte den Flieger komplett durchsucht und einen verdächtigen Rucksack gesprengt, aber nirgendwo eine Spur von Sprengstoff entdeckt. Am Flughafen Köln/Bonn ruhte der Betrieb am Samstagabend mehr als drei Stunden lang.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass eine reale Gefahrenlage nicht bestanden hat“, sagte der Sprecher. Die drei Briten im Alter von 31, 38 und 48 Jahren sollen im Flugzeug über terroristische Themen gesprochen haben. Als der Pilot davon erfuhr, entschloss er sich, außerplanmäßig auf dem nahen Kölner Flughafen zu landen. Die mit 151 Passagieren besetzte Maschine der Fluggesellschaft Easyjet war auf dem Weg von Sloweniens Hauptstadt Ljubljana nach London.

Auf dem sechstgrößten deutschen Airport wurde die Maschine in einem gesicherten Bereich evakuiert. Die Passagiere verließen das Flugzeug über Notrutschen. Die drei Männer wurden festgenommen. Im Rucksack des 48-Jährigen bemerkten die Ermittler Verkabelungen. Daher wurde das Gepäckstück von einem Spezialisten der Bundespolizei kontrolliert gesprengt. Später stellte sich heraus, dass im Rucksack diverse Ladekabel mit Steckdosen-Adaptern gewesen waren. Außerdem hatte das Trio ein Buch mit dem Titel „Kill“ im Gepäck, mit einer darauf abgebildeten Präzisionswaffe - das machte die Männer auch verdächtig.

Nach Angaben der Polizei hatte eine Passagierin im Flieger angegeben, von dem Trio Gespräche mit terroristischem Inhalt gehört haben. Andere, von der Polizei befragte Fluggäste hätten das nicht bestätigt. „Ob tatsächlich über terroristische Inhalte gesprochen wurde, lässt sich nicht sagen“, erklärte der Polizeisprecher. Gegen die Männer hatte die Polizei Köln wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt.

Die drei Männer hatten im Auftrag einer britischen Firma in Slowenien zu tun. Über sie gebe es „keine staatsschutzrelevanten Erkenntnisse“. Die meisten Passagiere der Easyjet-Maschine flogen am Sonntag weiter nach London. Wegen des Alarms am Samstagabend wurden zwei Flüge gestrichen, 17 ankommende Flieger umgeleitet und 20 Abflüge teils erheblich verspätet. Allein von den Umleitungen waren nach Angaben des Flughafens 3000 Passagiere betroffen.