Moskau erinnert Ukraine an Gasschulden in Milliardenhöhe
Moskau (dpa) - Wladimir Putin hat die Ukraine erneut aufgefordert, ihre Milliardenschulden für russische Gaslieferungen in spätestens einem Monat zu bezahlen. „Wir können nicht ewig warten“, sagte der russische Präsident dem Staatsfernsehen.
Russland könne nicht dauerhaft den Unterhalt für ein „45-Millionen-Volk“ bezahlen. Es seien Schulden von 2,2 Milliarden US-Dollar aufgelaufen.
Putin wiederholte seine Ankündigung vom Donnerstag, dass Russland noch einen Monat auf das Geld warte. Sonst gebe es Gas dann nur noch gegen Vorkasse.
Der Kremlchef hatte in einem Brief an 18 europäische Gas- Abnehmerstaaten vor einer möglichen neuen Energiekrise gewarnt. Zwar versicherte er, dass Russland seine Gaslieferungen durch die Ukraine als wichtigstes EU-Transitland garantiere. Allerdings sehen die Russen die Gefahr, dass die vor dem Staatsbankrott stehende Ex-Sowjetrepublik das für den Westen bestimmt Gas für den eigenen Bedarf abzapfen könnte. Das hatte bei „Gas-Kriegen“ zwischen Moskau und Kiew in der Vergangenheit auch zu Engpässen in der EU geführt.
Nach Angaben des Kremlsprechers Dmitri Peskow gibt es inzwischen eine „wohlgesonnene“ Antwort von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso auf Putins Brief. Unklar sei aber, warum Barroso, der weder angeschrieben noch Gaskunde sei, geantwortet habe, sagte Peskow.