Neue Suche nach Einigung im Gasstreit zwischen Moskau und Kiew
Brüssel (dpa) - Unmittelbar vor einem von Russland angedrohten Lieferstopp haben Kiew und Moskau die Verhandlungen über eine Beilegung ihres Erdgasstreits fortgesetzt.
Die Energieminister Alexander Nowak (Russland) und Juri Prodan (Ukraine) sowie die Chefs der Gaskonzerne beider Staaten, Alexej Miller (Gazprom) und Andrej Kobolew (Naftogas) trafen sich am Montagabend in Brüssel, um über die Bezahlung aufgelaufener ukrainischer Schulden und den künftigen Erdgaspreis zu sprechen.
Beide Seiten hatten sich bei vorherigen Gesprächen am 2. Juni noch nicht einigen können. EU-Energiekommissar Günther Oettinger, der auch bei den Verhandlungen am Montag vermittelte, hatte jedoch von einer Annäherung gesprochen. Sollte es keine Einigung geben, hat Gazprom mit einem Lieferstopp gedroht.
Die Ukraine hat auch nach einer Teilzahlung von rund 577 Millionen Euro immer noch Gas-Schulden von 1,05 Milliarden Euro bei Gazprom. Kiew macht die Begleichung von einer Einigung über den vom Juni an geltenden Gaspreis abhängig. Russland fordert 485 statt bisher 268,5 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter.