Pakistan bestreitet Beteiligung an Bin-Laden-Tötung
Islamabad/Washington (dpa) - Pakistans Präsident Asif Ali Zardari hat eine direkte Beteiligung seines Landes an der Tötung Osama bin Ladens bestritten.
Die Kommandoaktion gegen den Al-Kaida-Führer in der Stadt Abbottabad sei „keine gemeinsame Operation“ amerikanischer und pakistanischer Sicherheitskräfte gewesen, erklärte Zardari in einem Beitrag für die „Washington Post“. Allerdings habe eine „ein Jahrzehnt andauernde Kooperation und Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Pakistan“ zur Tötung des Terroristen-Chefs geführt.
Zardari begrüßte, dass mit Bin Laden „eines der größten Übel des neuen Jahrtausends“ zum Schweigen gebracht worden sei. Auch die Opfer der von ihm initiierten Anschläge hätten nun Gerechtigkeit erfahren. Zugleich räumte Zardari ein, Bin Laden sei an einem Ort gefunden worden, wo man ihn nicht vermutet hätte.
US-Spezialeinheiten hatten Bin Laden in der Nacht zu Montag in einem Anwesen rund 60 Kilometer nördlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad aufgespürt und getötet. Der Chef des pakistanischen Geheimdienstes ISI, Ahmed Shuja Pasha, erklärte wenig später im Fernsehen, es habe sich dabei um eine gemeinsame Operation von Amerikanern und Pakistanern gehandelt. Aus Geheimdienstkreisen verlautete dagegen, pakistanische Sicherheitskräfte hätten die Aktion der US-Soldaten lediglich unterstützt.