Pegida-Chef Bachmann tritt aus dem Rampenlicht

Dresden (dpa) - Lutz Bachmann - bisher war der Gründer der Pegida-Bewegung auch ihr Gesicht.

Foto: dpa

Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ organisierten seit Mitte Oktober regelmäßig Demonstrationen in Dresden und brachten Woche für Woche mehr Menschen auf die Straße. Auch wenn der 41-Jährige stets betonte, kein Rassist zu sein - am Ende wurden Bachmann ausländerfeindliche Äußerungen auf Facebook und ein Foto mit Hitler-Bärtchen zum Verhängnis. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung. Jetzt trat Bachmann von seinen Ämtern zurück.

Der gelernte Koch ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Diebstahls und Drogendelikten. Drei Jahre nach der Wende gründete er nach eigenen Angaben eine kleine Foto- und Werbeagentur. Danach geriet er gleich mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt und wurde verurteilt. Noch vor Haftantritt setzte er sich nach Südafrika ab, wo er Grafik und Design studiert haben will. Recherchen von Journalisten an der Universität von Kapstadt führten jedoch ins Leere.

Im Jahr 2000 kehrte Bachmann zurück nach Deutschland, stellte sich und kam ins Gefängnis. 2010 wurde er wegen Drogenhandels zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Als seine kriminelle Vergangenheit im Zuge der Pegida-Proteste zum Thema wurde, stellte er kurzzeitig seinen Rückzug in Aussicht - um eine Woche später doch wieder als Redner aufzutreten. Zuletzt stand Bachmann unter Polizeischutz, weil er ins Visier von Islamisten geraten war.