Eine Million Unterschriften Petition in Großbritannien: Kein Staatsempfang für Trump
London (dpa) - Mehr als eine Million Menschen haben eine Petition unterzeichnet, die einen Staatsempfang von US-Präsident Donald Trump in Großbritannien verhindern soll.
Als Begründung heißt es auf der Petitions-Webseite des britischen Parlaments, „Donald Trumps gut dokumentierter Frauenhass und seine Vulgaritäten disqualifizieren ihn, von ihrer Majestät der Queen oder dem Prinzen von Wales (Prinz Charles) empfangen zu werden“. Trump solle zwar einreisen dürfen, aber keinen offiziellen Empfang bekommen.
Ein Regierungssprecher sagte am Montag, die Petition habe keinen Einfluss auf die Einladung an Trump. Doch der Druck auf Premierministerin Theresa May, ihre politische Nähe zu dem neuen US-Präsidenten aufzugeben, wächst. May war als erster ausländischer Staatsgast unter Trump im Weißen Haus empfangen worden. Bei dem Besuch in Washington am vergangenen Freitag betonte May die „besondere Beziehung“ zu den USA und sprach im Namen von Königin Elizabeth II. eine Einladung an Trump aus. Kurz darauf unterzeichnete Trump ein umstrittenes Dekret, das Bürgern aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten eine Einreise in die USA verwehrt.
Mehrere britische Oppositionspolitiker forderten daraufhin, den geplanten Staatsbesuch vorerst abzusagen. „Ich glaube, wir sollten sehr deutlich machen, dass wir extrem unzufrieden darüber sind, und ich glaube, es wäre total falsch, wenn er hierher kommen würde, solange das andauert“, sagte Labpour-Chef Jeremy Corbyn dem britischen TV-Sender ITV. Auf Twitter schrieb Corbyn am Montag: „Theresa May, wir werden nicht nachgeben, sagen Sie den Staatsbesuch ab und verurteilen Sie das Einreiseverbot.“
Auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan (Labour) sprach sich dafür aus, Trumps Staatsbesuch aufzuschieben. „Solange dieses Verbot besteht, sollten wir Präsident Trump keinen roten Teppich ausrollen“, sagte Khan dem Nachrichtensender Sky News.